Landkreis. Die Abschaffung des „Sitzenbleibens", wie es in vielen Bundesländern momentan propagiert wird und auch von der bayerischen SPD für Bayern geplant ist, wurde von der Jungen Union Landshut Land im Zuge einer Diskussion mit dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands (DLV), Josef Kraus, scharf kritisiert.
Darüber hinaus sprach man sich klar für das Leistungsprinzip und das Festhalten an schulischer Vielfalt aus. Die Junge Union ist sich mit Ihrem Kreisvorsitzenden Johannes Viehhauser einig, dass echte Chancengleichheit im Bildungssystem nur durch Selektion und das Abverlangen von Leistung erreicht werden kann. Deshalb sei es „bildungspolitischer Unsinn", Sitzenbleiben und damit einhergehend die Bedeutung von Noten abzuschaffen. „Kollektiver Aufstieg und gesellschaftliche Gleichheit, wie es die Linken seit langem propagieren, wird es nicht durch ewige Gleichmacherei geben", so JU-Kreisvorsitzender Viehhauser. „Nur wer Leistung abverlangt und individuelle Schultypen für alle Schüler anbietet, kann echte Chancengleichheit schaffen."
Josef Kraus, der neben seinem Präsidentenamt beim DLV auch Schulleiter am Gymnasium in Vilsbiburg ist, verurteilte die Beseitigung des Sitzenbleibens, womit schleichend die Abschaffung von Noten einhergehe, als sozialstaatliche Beglückungsphantasie: „Schule ohne Leistung und Anstrengung geht nicht. Wir müssen unseren Kindern etwas mehr zutrauen und auch etwas mehr zumuten". Durch die Untergrabung des Leistungsprinzips in der Schule würde eines der revolutionärsten demokratischen Prinzipien außer Kraft gesetzt, so Kraus: „Leistung als Mittel zu Erfolg und Aufstieg ist die große Chance zur Emanzipation für jeden Einzelnen in freien Gesellschaften, die es unbedingt zu verteidigen gilt". Hier müssen alle Konservativen Parteien an einem Strang ziehen und leidenschaftlich Flagge für das bestehende Schulsystem zeigen, so die Forderung der Jungen Union.
Darüber hinaus sprach man sich für die Beibehaltung des gegliederten Schulsystems in Bayern aus. „Seit 40 Jahren können wir an vielen Negativbeispielen beobachten, dass die Einheitsschule gescheitert ist. Es gibt also keinen rationalen Grund, sie jetzt im Gewande der Gemeinschaftsschule neu aufzulegen", mahnte Kreisrat Florian Hölzl. Dabei kann man sich auf Langzeitstudien stützen, die nachgewiesen haben, dass der Besuch einer Gesamtschule keineswegs bessere soziale Aufstiegsmöglichkeiten schafft. Vielmehr sind Auslese und Differenzierung die notwendigen Voraussetzungen für individuelle Förderung von Kindern.
Ein klares Plädoyer gaben die Mitglieder der Jungen Union auch für die Mittelschule ab, die in Bayern eine bedeutende Schulform darstellt und sich in den letzten Jahren erfreulicherweise stabilisiert hat. „Die Mittelschule bietet rund einem Drittel aller Schüler bestmögliche Bildungsmöglichkeiten und die Chance, Ihre individuellen Fähigkeiten auszubilden", so der Konsens unter den Jungchristsozialen. Gleichzeitig verurteilte man die Degradierung der Hauptschule zur „Restschule", wie es oftmals von Seiten der SPD und linken Gliederungen zu hören ist: „Wer eine Schulform, auf die dreißig Prozent aller bayerischen Schüler gehen, als Restschule bezeichnet, der tritt weite Teile unserer Bevölkerung mit Füßen. Gerade diese Bürger, die unter anderem entscheidend für die Stärke unseres Mittelstandes sind, tragen zu großen Teilen zum Erfolg unseres Landes bei".
Das Bild oben zeigt Mitglieder der JU Kreisvorstandschaft im Landkreis Landshut mit dem Kreisvorsitzenden Johannes Viehhauser, im Bild rechts neben DLV Präsident Josef Kraus. Dritter von links Kreisrat Florian Hölzl aus Pfeffenhausen und Dritte von rechts die JU-Ehrenvorsitzende Martina Hammerl aus Ergolding.