Heute, Sonntag, findet um 11.30 Uhr in der Kirche St. Jodok in der Freyung das Sebastianiamt der Stadt Landshut statt. An diesem Gottesdienst zu Ehren des Stadtpatrons, den Pfarrer Guido Anneser zelebrieren wird, nehmen Oberbürgermeister Hans Rampf, die Bürgermeister, Stadträte und die Bürgerschaft teil. Die Landshuter Turmbläser und der Achdorfer Männerchor umrahmen die Feier wieder mit Franz Köglers „Landshuter Messe". - Die Verehrung des Heiligen Sebastian als Patron gegen die Pest und andere Seuchen geht bis in das siebte Jahrhundert zurück. Da er der Legende nach als Offizier der kaiserlichen Leibwache unter Kaiser Diokletian gegen Ende des dritten Jahrhunderts wegen seines christlichen Glaubens mit Pfeilen durchschossen wurde, sind diese Pfeile auch Kennzeichen in den Darstellungen. Schon vor dem Bau der Sebastianikirche an der Zweibrückenstraße wurde der Heilige verehrt.
Es ist bekannt, dass Herzog Heinrich der Reiche im Jahr 1450 an der Pest starb und dass ihr im Jahr 1495 in Landshut an die 3000 Menschen zum Opfer fielen. Also war es wohl ein Anliegen der gesamten Stadtbevölkerung das Kirchlein dem Heiligen Sebastian zu weihen.
Die Verehrung zeigte sich auch in der zeitlichen Ausdehnung des Festes, um möglichst vielen Berufsgruppen die Gelegenheit zu einem eigenen Sebastianiamt zu geben. Sie regte ebenso Dichter und Komponisten an, Lieder zu Ehren des Stadtpatrons zu schaffen. Erhalten geblieben und auch immer noch zum Sebastiani-Fest gesungen wird die „Landshuter Messe für Bläser, Männerchor und Volksgesang" des 1986 verstorbenen Chordirektors Franz Kögler.
Mit dem Bau der Kirche wurde 1338 begonnen. Seit 1369 ist sie Pfarrkriche. 1403 wurde sie durch eine Feuersbrunst vernichtet. Von 1405 bis 1470 erfolgte der Wiederaufbau. 1611 wurde die Kirche mit der Orgelempore ergänzt. 1840 bis 1890 kamen neugotische Anbauten und eine neugotische Ausstattung dazu. 1986 bis 1997 wurde St. Jodok umfangreich saniert und renoviert.
Die Kirche ist 69 Meter lang und 31 Meter breit. Der Turm ist 77 Meter hoch. Die Höhe des Kirchenschiffs beträgt 17,5 Meter.
Der zweite Seitenaltar (rechts vom hinteren Eingang aus) zeigt St. Sebatian, ebenso das Krichenfenster bei diesem Altar.