Am Sonntag, 9. September, ist bundesweit der Tag des offenen Denkmals, für den die Stiftung Denkmalschutz das Motto "Holz" ausgegeben hat. Damit widmet sich der Denkmaltag erstmals einem konkreten Baumaterial. "Holz ist deshalb so spannend, weil es seit Jahrhunderten beinahe überall in Kunst und Architektur verwendet wird. Das Bild zeigt eine Innenansicht des Rathaus-Prunksaals.
In Landshut beeindrucken beispielweise die Dachstuhlkonstruktion des ehemaligen Herzogkasten (heute Postfiliale und Deutsche Bank), die Innenausstattungen im Rathaus oder die Altäre des 19. Jahrhunderts in der Pfarrkirche St. Jodok", sagt die städtische Kulturbeauftragte Uta Spies.
Bei seinen drei Führungen durch das Rathaus richtet Matthias Baumgartner sein Augenmerk auf die hölzernen Innenausbauten des Gebäudes. Die Deckenkonstruktion und die Wandbekleidung des Rathausprunksaales (im Bild), die im 19. Jahrhundert geschaffen wurden, stehen dabei im Mittelpunkt.
Sie hat für den Denkmaltag in Landshut, "unterstützt von vielen Geschichtsbegeisterten", ein Programm zusammengestellt. Das kostenlose Angebot umfasst zum einen viele verschiedene Führungen. Zum anderen können mit dem ehemaligen Herzogkasten, dem Rathausprunksaal sowie dem Durchgang zwischen den spätmittelalterlichen Stadeln des Hl. Geistspitals Räume besichtigt werden, die sonst meist verschlossen oder noch weniger bekannt sind.
Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de. Ein Faltblatt mit dem Programm in Landshut liegt in der Tourismus-Information im Rathaus und im Bürgerbüro im Rathaus II an der Luitpoldstraße aus.
Programm in Landshut
Prunksaal im Rathaus - Altstadt 315, Landshut
Öffnungszeiten: von 13 bis 17 Uhr
Führungen "Hölzerne Innenausbauten aus Gotik und Historismus im Rathaus" mit Mathias Baumgartner um 13.30, 14.30 und 16 Uhr; Dauer: 35 Minuten;
Treffpunkt: Eingang Rathausprunksaal
Zur Führung: Im 1883 eröffneten "Prunksaal" des Landshuter Rathauses gilt das Hauptaugenmerk seit jeher dem Umlaufgemälde an den beiden Längsseiten, das bekanntlich den Auftakt zur "Landshuter Hochzeit" des Jahres 1475 als Historienmalerei vor Augen führt. In den Hintergrund tritt dabei jedoch oft die hölzerne Ausgestaltung des Saals. Das Thema des diesjährigen "Tag des offenen Denkmals" regt zu einer näheren Betrachtung vor allem der wuchtigen Deckenkonstruktion an, deren Zierformen – dem Zeitgeschmack des Historismus entsprechend – mittelalterlichen Vorbildern entlehnt sind. Die Aufmerksamkeit bei der Führung richtet sich aber auch auf den Grazer Georg von Hauberrisser, von dem das Gesamtkonzept des Prunksaal-Innenausbaus stammt, und auf die an der Umsetzung beteiligten Bildhauer. Vom Prunksaal ausgehend führt ein kleiner Rundgang in zwei weitere Räume des Rathauses, in denen der Baustoff Holz eine wichtige Rolle spielt: in den "Alten Plenarsaal" mit seiner Neorenaissance-Vertäfelung und in das Erdgeschoss des Südflügels, wo 1976 in der jetzigen "Kleinen Rathausgalerie" eine bemalte Holzdecke des 15. Jahrhunderts überraschend zutage getreten ist – heute das älteste erhaltene Ausstattungselement des Rathauses.
Stadel des Hl. Geistspitals - Altstadt 97, Landshut
Öffnungszeiten: Stadel-Durchgang tagsüber geöffnet
Spezial: zwei Tafeln im Durchgang bieten Erläuterungen zur Baugeschichte der beiden Stadel.
Am nördlichen Ende der Altstadt liegt gegenüber der Heiliggeistkirche das weitläufige Areal des Hl. Geistspitals. Die Stiftung des Spitals erfolgte bereits 1208, also schon vier Jahre nach der Gründung Landshuts. Bereits 1451 wurde der südliche Stadel erbaut, der ehemals mit einem Vorbau bis fast an das Isarufer heranreichte. Der größere, nördliche Stadel entstand 1484. Somit sind beide Stadel über 500 Jahre alt. Die Stadel wurden seit ihrer Errichtung häufig umgebaut, repariert, teils abgerissen, so dass beide Gebäude Zeugnisse aller Jahrhunderte aufweisen. Trotz dieser Baumaßnahmen blieb die spätmittelalterliche Bausubstanz der beiden Bauten bis heute in großen Teilen erhalten.
Die beiden Stadel werden in Kürze in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege statisch saniert. Gleichzeitig wird der derzeit provisorische Durchgang (Privatweg), der seit Anfang Juni für jedermann zugänglich ist, verkehrssicher gemacht (neues Pflaster), damit nach Abschluss der Maßnahme eine verkehrssichere Verbindung zwischen Altstadt/Ländgasse und dem Isaruferweg durch das Gelände des Hl. Geistspitals geschaffen ist.
Im Durchgang werden am Tag des offenen Denkmals zusätzlich zwei Tafeln mit Erläuterungen zur Baugeschichte der beiden Stadel präsentiert. Vom Durchgang aus kann man Teile der beiden historischen Gebäude sehen, deren Betreten aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich ist.
Herzogkasten (Dachstuhl) - Dreifaltigkeitsplatz 177 (jetzt Post und Bank), Landshut
Öffnungszeiten: Dachstuhl geöffnet von 10 bis 16 Uhr
Kurzführungen: Von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr wird Dr.-Ing. Norbert Burger von BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH bei Bedarf in Kurzführungen (Dauer circa 15 Minuten) die Besonderheiten des Dachstuhls im Herzogkasten erläutern.
Hinweis: der Dachstuhl ist nur über das Treppenhaus zu erreichen, es gibt keinen Aufzug
Der frühere Herzogkasten ist ein mächtiger, dreigeschossiger Baukörper. Er wurde 1468/1470 erbaut und erinnert heute an die Blütezeit des Herzogtums Bayern-Landshut. Die Untertanen des Herzogs mussten in ihm ihre Steuern in Form von Naturalabgaben abliefern. Zusammen mit vier anderen Kästen diente so das Gebäude zur Versorgung der aufwendigen herzoglichen Hofhaltung auf der Burg Trausnitz. Bei der Landshuter Hochzeit 1475 bekamen die Pferde ihr Futter aus dem Herzogkasten, der auch "Zehntstadel" genannt wurde. Zudem bewirtete der Herzog das Volk vor allem mit Brot und Wein aus den Vorräten des gotischen Gebäudes.
Im Jahr 1857 erfolgte ein Fassadenumbau durch den Architekten Leonhard Schmidtner im neugotischen Stil und es zog das königliche Landgericht ein. Erst 1969 haben die Angehörigen des Landgerichts das gotische Bauwerk verlassen, um das neue Justizgebäude im Osten der Stadt zu beziehen.
Am Tag des offenen Denkmals ist eine Ebene des mehrgeschossigen Dachstuhls zu besichtigen, der wie das Gebäude in den Jahren 1468/1470 entstand. Von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr wird Dr. Norbert Burger von BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH bei Bedarf in Kurzführungen (Dauer circa 15 Minuten) die Besonderheiten des Dachstuhls im Herzogkasten erläutern.
Grüne Denkmäler – Spaziergang zu ausgewählten Naturdenkmälern rund um das historische Stadtzentrum
Start- und Endpunkt: Rathaus, Altstadt 315
Führung: von 11 bis 13 Uhr mit Hans Ritthaler, Fachbereichsleiter Naturschutz bei der Stadt Landshut
Rund 260 Bäume sind in der Stadt Landshut als Naturdenkmal geschützt. In einem circa zweistündigen Spaziergang rund um das historische Stadtzentrum wird ein interessanter Querschnitt der Naturdenkmäler gezeigt.
Unter den Bäumen entlang der Wanderung ist auch der wohl mächtigste Laubbaum im Stadtgebiet. Die Wanderung findet bei jeder Witterung statt.
Auskunft erteilt der Fachbereich Naturschutz unter 0871/881421, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die neugotischen Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Jodok und ihre Restaurierung
Adresse: Pfarrkirche St. Jodok, Freyung 629 - Landshut,
Führungen: um 14.30 und 15.45 Uhr
Es führen: Stephan Kaupe, Gemeindereferent der Stadtkirche Landshut, und Marie-Christine Reginek, Kunsthistorikerin und Kirchenmalerin
Treffpunkt: Fragnerkapelle im südlichen Seitenschiff
Hinweis: Die Führung ist für Rollstuhlfahrer geeignet.
Die Pfarrkirche St. Jodok in Landshut besitzt eine fast komplett erhaltene neugotische Ausstattung, die circa von 1845 bis 1898 entstanden ist. Allein die zehn Seitenaltäre sind ein Beispiel für den meisterlichen künstlerischen und handwerklichen Umgang mit Holz im 19. Jahrhundert. Seit Februar 2011 werden die Altäre nach und nach restauriert und konserviert, um sie als Glaubenszeugnis und als würdige Andachtsorte zu erhalten. Gemeindereferent Stephan Kaupe und Restauratorin Marie-Christine Reginek führen in Geschichte und Restaurierung der Seitenaltäre ein.
Decken, Türen und Stadel aus Holz zwischen Oberer Länd und Jesuitenstadel
Führungen: um 9 und 14 Uhr; Dauer: 75 Minuten
Es führt: Hans Wallner - Treffpunkt: Volkshochschule, Ländgasse 41
Bei einem Spaziergang zwischen Oberer Länd und Nahensteig lenkt Hans Wallner den Blick auf historische Tore, Türen, Holzdecken und Bauten. Der Rundgang beginnt beim Gebäude der Volkshochschule, das zwei bemerkenswerte Holzdecken aus dem 16. Jahrhundert birgt. Der Gang geht weiter über die Altstadt, die Martinskirche, die Kirchgasse und die Neustadt. Besonders hervorzuheben, ist das einst in Holz erbaute Gebäude am Nahensteig, das vermutlich als Wirtschaftsgebäude des Jesuitenklosters diente.
Bauzunfthaus - Dreifaltigkeitsplatz 2, Landshut
Öffnungszeiten: von 10 bis 16 Uhr
Führungen: um 11 und um 15 Uhr durch das historische Brunnenhaus
Kalenderpräsentation: 12.30 Uhr, Kalender 2013 "Glasfenster in Landshut"
Treffpunkt: Bauzunfthaus
Chronologischer Überblick der Führungen
9 Uhr
Decken, Türen und Stadel aus Holz zwischen Oberer Länd und Jesuitenstadel
Es führt: Hans Wallner, Dauer: 75 Minuten, Treffpunkt: Volkshochschule, Ländgasse 41
10 bis 12 Uhr
Die Besonderheiten des Dachstuhls im Herzogkasten im Rahmen einer Kurzführung erläutern wird Dr.-Ing. Norbert Burger von BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH; Dauer circa 15 Minuten
11 Uhr
Führung durch das historische Brunnenhaus
Treffpunkt: Bauzunfthaus, Dreifaltigkeitsplatz 2
11 bis 13 Uhr
"Grüne Denkmäler" – Spaziergang zu ausgewählten Naturdenkmälern rund um das historische Stadtzentrum mit Hans Ritthaler, Fachbereichsleiter Naturschutz bei der Stadt Landshut
Start und Endpunkt: Rathaus, Altstadt 315
12.30 Uhr
Präsentation des historischen Kunstdruck-Kalenders 2013 "Glasfenster in Landshut" mit dem Fotografen Toni Ott;
Ort: Bauzunfthaus, Dreifaltigkeitsplatz 2 - Landshut
13.30 Uhr
Hölzerne Innenausbauten aus Gotik und Historismus im Landshuter Rathaus
Es führt: Mathias Baumgartner, Dauer: 35 Minuten, Treffpunkt: Eingang Rathausprunksaal
14 Uhr
Decken, Türen und Stadel aus Holz zwischen Oberer Länd und Jesuitenstadel
Es führt: Hans Wallner, Dauer: 75 Minuten, Treffpunkt: Volkshochschule, Ländgasse 41
14 bis 16 Uhr
Die Besonderheiten des Dachstuhls im Herzogkasten im Rahmen einer Kurzführung erläutern wird Dr.-Ing. Norbert Burger von BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH; Dauer circa 15 Minuten
14.30 Uhr
Hölzerne Innenausbauten aus Gotik und Historismus im Landshuter Rathaus
Es führt: Mathias Baumgartner, Dauer: 35 Minuten, Treffpunkt: Eingang Rathausprunksaal
14.30 Uhr
Die neugotischen Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Jodok und ihre Restaurierung
Es führen: Stephan Kaupe, Gemeindereferent der Stadtkirche Landshut, und Marie-Christine Reginek, Kunsthistorikerin und Kirchenmalerin;
Treffpunkt: Pfarrkirche St. Jodok, Freyung 629 - Landshut, Fragnerkapelle im südlichen Seitenschiff
15 Uhr
Führung durch das historische Brunnenhaus
Treffpunkt: Bauzunfthaus, Dreifaltigkeitsplatz 2
15.45 Uhr
Die neugotischen Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Jodok und ihre Restaurierung
Es führen: Stephan Kaupe, Gemeindereferent der Stadtkirche Landshut, und Marie-Christine Reginek, Kunsthistorikerin und Kirchenmalerin;
Treffpunkt: Pfarrkirche St. Jodok, Freyung 629 - Landshut, Fragnerkapelle im südlichen Seitenschiff
16 Uhr
Hölzerne Innenausbauten aus Gotik und Historismus im Landshuter Rathaus
Es führt: Mathias Baumgartner, Dauer: 35 Minuten, Treffpunkt: Eingang Rathausprunksaal
Geöffnete Baudenkmäler
Prunksaal im Rathaus - geöffnet von 13 bis 17 Uhr - Altstadt - Landshut
Stadel des Hl. Geistspitals - Durchgang geöffnet von 10 bis 16 Uhr
Zwei Tafeln im Durchgang bieten Erläuterungen zur Baugeschichte der beiden Stadel.
Altstadt 97, Landshut – Nähe Narrenbrunnen
Herzogkasten (Dachstuhl) - Dachstuhl geöffnet von 10 bis 16 Uhr
Dreifaltigkeitsplatz 177 (heute Postfiliale und Deutsche Bank) - Landshut
Hinweis: der Dachstuhl ist nur über das Treppenhaus zu erreichen, kein Aufzug
Bauzunfthaus - geöffnet von 10 bis 16 Uhr
Dreifaltigkeitsplatz 2 - Landshut