Aufgewachsen im kaiserlichen Berlin, in einem großbürgerlichen, weltläufigen Eltern- haus, wurde Gabriele Münter in München zuerst die Schülerin, dann die Geliebte von Kandinsky. Lebenslang litt sie darunter, dass er sie nie geheiratet hat. Maßgeblich war sie an der Gründung der Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter" beteiligt.
Das Künstler-Paar unternahm zwischen 1904 und 1908 lange Reisen, nach Tunis, an die Riviera, nach Paris, wo Münter unter dem Eindruck von Matisse zu einer ganz neuen Malweise klarer Formen fand. 1909 kaufte Münter in Murnau ein Haus, in dem sie die Sommermonate mit Kandinsky verbrachte. Es entwickelte sich rasch zum Treffpunkt der Münchner Avantgarde: Marianne Werefkin, Alexej Jawlensky und die späteren „Blauen Reiter" Franz Marc und August Macke gehörten zu den regelmäßigen Bewohnern der "Russen-Villa".
Während der Zeit des Nationalsozialismus hatte sie Ausstellungsverbot. Die einstige Avantgardistin und Pionierin der neuen Kunst konnte sich erst 1949 - als 72-Jährige - mit der Gedächtnisausstellung "Der Blaue Reiter in München" wieder der Öffentlichkeit präsentieren und mit darauffolgenden Ausstellungen aus dem Schatten Kandinskys lösen. 1926 noch hatte sie enttäuscht festgestellt: „Ich war in vieler Augen doch nur eine unnötige Beigabe zu Kandinsky. Dass eine Frau ein ursprüngliches, echtes Talent haben und ein schöpferischer Mensch sein kann, das wird gern vergessen."
Konzept und Lesung: Lisa Gusel, Musik: Stefan Selmeier und Josef Achatz, Termin: Sonntag, 14.April, 11 Uhr, Eintritt: 5,00 € / 3,00 € (Schüler/Studenten), Ort: Volkshochschule Landshut, Frieshalle (Ländgasse 41)