Landshut- pm (12.11.2018) Verwirrt, zerstreut, vergesslich – ganz normale Merkmale des Älterwerdens oder Anzeichen für eine Erkrankung? Demenz ist insbesondere im Anfangsstadium oft schwer festzustellen. Mit der Kino-Tour „Demenz verstehen“ klärt die AOK gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. - Selbsthilfe Demenz auf. An rund 40 Orten in ganz Bayern gibt es im Oktober und im November kostenfreie Vorstellungen. Jetzt macht die Tour Station in Landshut. Sie zeigt den Dokumentarfilm „Vergiss mein nicht“ von David Sieveking am Mittwoch, 14. November, um 18 Uhr im Kinopolis.
Einfühlsam und respektvoll
Auch die Mutter von Dokumentarfilmer David Sieveking litt an schwerer Demenz. Um seinen Vater zu entlasten, zieht er zu Hause wieder ein. Dabei begleitet er die Pflege und das Leben seiner Mutter mit der Kamera. Obwohl sich die Krankheit immer wieder deutlich zu erkennen gibt, verliert die Frau nicht ihren Lebensmut und steckt damit auch ihren Sohn an. „Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist“, beschreibt David Sieveking seinen Film.
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Krankheitsbildern. Alzheimer ist dabei am weitesten verbreitet: Schätzungsweise 70 Prozent aller Demenzkranken leiden daran. In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, bayernweit sind es mehr als 240.000, Tendenz steigend. Bei den über 65-Jährigen ist jeder Zehnte betroffen. „Mit dem Film wollen wir die Zuschauer für diese Erkrankung sensibilisieren, sie sollen Demenz und die damit einhergehenden schwierigen Lebenssituationen begreifen und nachvollziehen können“, so Richard Kirmaier von der AOK in Landshut. „Und es geht uns auch darum, Menschen die Angst zu nehmen, darüber zu sprechen und sich frühzeitig damit zu beschäftigen, Demenz darf kein Tabuthema mehr sein.“
Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine moderierte Gesprächsrunde mit Experten statt. Es diskutieren Rosemarie Heißler (Pflegende Angehörige), Petra Reif (1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Landshut e.V.), Peter Rieger (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie) und Kornelia Thomanek-Kotios (Selbsthilfe-Kontaktstelle der Diakonie Landshut). Danach stellen sich die Experten im persönlichen Gespräch den Fragen der Zuschauer.
Wer sich einen Platz für die Vorstellung sichern will, kann dies unter der 0871 695-125 tun. Pro Person können maximal zwei Eintrittskarten reserviert werden. Tickets gibt es auch an der Abendkasse, soweit noch Plätze vorhanden sind.