Am Montag besuchte Bürgermeister Sebastian Satzl ein politisches Frauenduo – die niederbayerische Landtagsabgeordnete Ruth Müller und ihre Kollegin Frau Rita Hagl-Kehl, MdB, zugleich Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags, um sich über die vieldiskutierte mögliche Umgehung der Ortschaften Neuhausen, Weihmichl und Arth zu informieren.
Der Treffpunkt am Roider-Jackl Brunnen ist von Herrn Satzl nicht zufällig ausgewählt: Der Platz rund um das Roider-Jackl-Haus ist gerade unter der Woche sehr belebt. Kinder warten auf den Schulbus, die Kleinen und Kleinsten werden von der anliegenden Kinderkrippe oder dem Kindergarten abgeholt. Gerade Kinder achten im Eifer des Gefechts oft weniger auf den Verkehr – mit potentiell fatalen Folgen, denn „so ruhig wie im Moment ist es sonst bei uns nicht" versichert Satzl mit Blick auf die in unmittelbarer Nähe durch den Ort verlaufende Bundesstraße.
Die trügerische Ruhe im Ort haben die Anwohner den aktuellen Straßenbauarbeiten bei Neuhausen und der damit verbundenen Umleitung zu verdanken. Auf dem Weg zu Weihmichls engstem Nadelöhr, einer dreifachen Kurve, die sich mitten durch den Ortskern schlängelt, weist Satzl die beiden Abgeordneten auf Schäden an der Ortskirche hin. Diese entstehen durch die vorbeiziehenden Schwertransporter, welche durch weitreichende Vibrationen Schäden an der Fassade hinterlassen und darüber hinaus zahlreiche Ausbesserungsarbeiten der Straße notwendig machen. Weiterhin ist der LKW-Verkehr auch für zahlreiche Verkehrsverdichtungen mitten im Ort verantwortlich, da die Straße kaum genug Platz bietet um entgegenkommenden größeren Fahrzeugen ein gefahrloses Vorbeifahren zu ermöglichen. Gerade Tanklastzüge, welche mit überdurchschnittlicher Häufigkeit durch die Ortschaft ziehen, stellen eine zusätzliche Gefahr durch ihre explosive Fracht dar. „Wir stehen so lange da und reden nur, bis etwas passiert", bedauert der Bürgermeister vor allem die mangelnde Einigkeit bezüglich der Lage der ersehnten Ortumgehung.
Die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die in den letzten Jahren regelmäßig mit Landes- und Bundespolitikern bei Bürgermeister Satzl die aktuelle Entwicklung zur B299 diskutiert hat, betonte, dass es wichtig sei, Geschlossenheit bezüglich der geplanten Umgehung zu erreichen, sowohl in den Gemeinderäten entlang der betroffenen Strecke als auch bei den Anwohnern. Dabei macht auch die Bürgerinitiative B299 Ortsumgehung Weihmichl/ Arth auf die Missstände aufmerksam: Unter dem Motto „Was den Bürger verbindet, darf die Bundesstraße nicht trennen!" fanden bereits einige Aktionen, jüngst unter anderem eine Traktordemo statt.
„Die Ortsumgehung muss in den vordringlichen Bedarf", waren sich die beiden Abgeordneten Rita Hagl-Kehl und Ruth Müller mit Bürgermeister Sebastian Satzl einig. „Der Bundesverkehrswegeplan wird derzeit neu beraten und ich werde das Anliegen der Weihmichler Bürgerinnen und Bürger mit nach Berlin nehmen", versprach die Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, nach dem Vor-Ort-Termin in Weihmichl.
Allerdings waren sich die Politiker auch im Klaren darüber, dass selbst bei einer Aufnahme in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan 2015 noch einige Jahre ins Land gehen würden, bis die Anwohner entlang der zwölf Kilometer langen Durchfahrt Neuhausen-Weihmichl-Arth dauerhaft aufatmen können.