Von der ausgezeichneten Qualität des Honigs aus dem Landkreis Landshut konnte sich Landrat Peter Dreier beim Besuch des Kreisvorsitzenden der Imker, Albert Maier, überzeugen. Der Honig des Altdorfer Hobby-Imkers wurde in diesem Jahr bei der Bayerischen Honigmesse in Neusäß dreimal mit Gold prämiert und als bester Honig Bayerns ausgezeichnet. Damit die Imker und ihre Bienen einen derart hochwertigen Honig produzieren können, müssen viele Rahmenbedingungen erfüllt sein. Beim Gespräch machte Kreisvorsitzender Maier Landrat Dreier auf die Belange der Imker aufmerksam und bat um Unterstützung.
Albert Maier setzte sich bei der Prämierung mit seinem Honig gegen 170 weitere Imker aus ganz Bayern durch. Bewertet wurden Qualitätsmerkmale wie Sauberkeit, Geruch, Geschmack und Wassergehalt des Honigs. Darüber hinaus wurde der Honig durch zwei unabhängige Labore auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Bekämpfungsmittel gegen die Varroamilbe untersucht. Dabei konnte der Honig von Albert Maier, der neben seinem Amt als Kreisvorsitzender auch Vorstand des Imkervereins Schmatzhausen ist, die Gutachter überzeugen und jeweils die volle
Punktzahl erreichen. Der Honig erfüllte bei den untersuchten Kriterien und bei der sensorischen, chemisch-physikalischen und mikroskopischen Analyse die strengen Anforderungen des Deutschen Imkerbundes.
Maier verglich guten Honig mit einem guten Weinjahrgang. Jedes Jahr bringe je nach Nektarangebot, Wetter und Schleuderzeitpunkt einen Honig mit unverwechselbarem Geschmack und Geruch hervor. Qualitätshonig von Imkern aus der Region werde in Gläser des Deutschen Imkerbundes abgefüllt und sei an den grünen Querstreifen leicht zu erkennen. Der Imker-Kreisvorsitzende warb dafür, den regional produzierten Honig zu kaufen. Dieser dürfe in keiner heimischen Küche fehlen.
Landrat Dreier zeigte sich erfreut darüber, dass der Honig aus dem Landkreis Landshut solch hohen Qualitätsstandards gerecht wird. Dabei haben sich laut Maier die Rahmenbedingungen für die Imker verändert. Gab es vor 60 Jahren in Deutschland noch eine Million Bienenvölker und 100.000 Imker, so teilen sich heute 750.000 Bienenvölker auf 250.000 Imker auf. Der Honigverbrauch in Deutschland kann nur zu 20 Prozent von den heimischen Imkern gedeckt werden. Etwa 80.000 Tonnen Honig werden jährlich importiert und 15.000 Tonnen deutscher Qualitätshonig gehen ins Ausland. Maier bemängelt dieses Ungleichgewicht und weist auf unterschiedliche Qualitätsstandards hin. So dürfe der deutsche Honig lediglich einen Wassergehalt von 18 Prozent aufweisen, während es EU-weit 20 Prozent sind.
Zudem machen den Imkern und ihren Bienenvölkern viele äußere Einflüsse zu schaffen, durch die die Lebensbedingungen der Bienen verschlechtert werden. Maier plädierte daher dafür, mehr Blühflächen beispielsweise an Straßenrändern zu schaffen, damit die Bienen ausreichend Pollen und Nektar finden. Zudem könne durch den Einsatz von bestimmtem Saatgut für Blühflächen erreicht werden, dass Blumenwiesen länger blühen und so ein besseres Nahrungsangebot für die Bienen vorhanden ist. Zudem sollten die Mäharbeiten auf die Zeit nach der Blüte beschränkt werden.
Die Landwirtschaft könne durch den Anbau verschiedener Pflanzenarten wie der Silphie, Ackerbohnen, Erbsen und Sonnenblumen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bienen leisten. Beim Spritzmitteleinsatz sollten die Landwirte darauf achten, erst abends zu spritzen wenn der Bienenflug eingestellt ist. Besonders im Sommer sei ein ausreichendes Nektar- und Pollenangebot für die Brutpflege der Bienen wichtig. Die Sommerbienen legen damit den Grundstock dafür, dass im Herbst ausreichend neue Bienen schlüpfen, die das Volk dann überwintern.
Neben dem schlechteren Futterangebot setzt die Varroamilbe den Bienenvölkern zu. Der Parasit vermehrt sich in der Brut und führt letztendlich zum Absterben des Volkes. Wie Landrat Dreier betonte, seien die Bienen mit ihrer Bestäubungsleistung wesentlich am Naturkreislauf beteiligt. Daher sei es wichtig, die heimischen Völker zu erhalten und die Lebensbedingungen der Bienen wieder zu verbessern.
Im Bild: Landrat Peter Dreier (links) gratuliert Imker-Kreisvorsitzenden Albert Maier zu seinen Auszeichnungen bei der diesjährigen Honigprämierung des Deutschen Imkerbundes.