Die B 15neu im Norden des Landkreises wird 2019 in Essenbach auf die A 92 treffen.
Steht die B 15neu vor dem Aus? Oder soll sie auf einer ganz anderen Trasse verwirklicht werden als seit Jahrzehnten vorgesehen? Diese und andere derzeit in mehreren Landkreisen heiß diskutierten Themen lassen keinen rechten vorweihnachtlichen Frieden aufkommen in der Kommunal- und Landespolitik im westlichen Niederbayern und östlichen Oberbayern. Vor diesem Hintergrund lädt Landrat Peter Dreier die Bürgermeister aller Gemeinden im Landkreis Landshut ein. Dreier präsentiert auch sogleich einen pragmatischen Vorschlag mit Ortsumfahrungen.
Vor allem jene Gemeinden, die von den bisherigen und den jüngst bekannt gewordenen Vorschlägen in Sache B 15neu betroffen sind – von Essenbach über Vilsheim bis Bodenkirchen. Und auch über Repräsentanten der Stadt Landshut würde man sich im Landratsamt sehr freuen, die selbstverständlich auch eine Einladung erhalten, wie Landrat Dreier unterstreicht.
Noch im Januar, sagt Landrat Dreier, sollten sich die Vertreter aller betroffenen Kommunen an einem runden Tisch im Landratsamt treffen und ihre Vorschläge diskutieren und ihre Argumente vorbringen. „Ich bin offen für jede sinnvolle Lösung des Problems", betont der Landrat. Denn eines sei klar: „Eine Lösung muss her: Wenn die B 15neu im Jahr 2019 auf die Autobahn 92 stößt und voll angebunden ist, wird sich der Verkehr an dieser neuen Schnittstelle nicht auflösen, sondern wie eine Blechlawine die bisher schon viel zu wenigen Isar-Übergänge im Raum Landshut überschwemmen."
Der Verkehr werde sich seinen Weg durch die Ortschaften bahnen. Die Belastungen, die dadurch besonders auf die Menschen im Raum um Landshut zukämen, seien horrend und einfach unzumutbar: Daher müsse jetzt etwas getan werden, ein paar Jahre, bevor das Chaos auf den Straßen im Raum Landshut ausbreche.
Damit man endlich die Entwicklung beeinflussen und handeln könne, statt immer nur zu reagieren, müssten alle im Raum Landshut an einem Strang ziehen und die Kraft finden, eine pragmatische Lösung des drängenden Problems auf den Weg zu bringen. So wie jetzt könne es jedenfalls nicht weitergehen.
Denn während zum Beispiel im Nachbarlandkreis Dingolfing-Landau alle paar Kilometer eine Brücke über die Isar führt, gebe es im Raum Landshut viel zu wenig Straßen über die Isar: Neben der vom Landkreis für rund fünf Millionen Euro völlig neu gebauten Niederaichbacher Brücke seien da praktisch nur die zwei großen Isar-Übergänge im Westen und Osten der Stadt Landshut erwähnenswert (Luitpold- und Adenauer-Straße). Und die seien heute schon täglich über Stunden verstopft. Dabei sei der boomende Raum Landshut durch Schwerlast- und Individualverkehr schon jetzt weit stärker belastet sei als andere Regionen.
Unter einer „pragmatischen Lösung" versteht Dreier zum Beispiel den Vorschlag, die B 15 südlich von Landshut dreispurig auszubauen und zugleich eine Reihe von Ortsumgehungen neu zu bauen. Das wäre für Landrat Dreier ein gangbarer Weg – für den Fall, dass die B 15neu in ihrer seit Jahrzehnten propagierten Form als vierspurige Straße von Regensburg bis Rosenheim tatsächlich vor dem Aus steht.
Aber wie gesagt, er sei „hier für jede Lösung offen, die das Problem lösen hilft, den Menschen in den betroffenen Räumen dient und der Region Vorteile bringt".
Dass so etwas möglich sei, das zeige das Beispiel der bereits ausgebauten B 15neu im Raum Regensburg und im Norden des Landkreises Landshut. Die prognostizierten positiven Folgen seien eingetreten: Die Bundesstraße habe in mehreren Gemeinden die lange ersehnte Entlastung vom Durchgangsverkehr gebracht und sie stärke als leistungsstarke Verkehrsader die Region und ihre Wirtschaftskraft.
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