Landkreis Landshut (22.04.2016) - Zwar könne man beim zweiten Wirtschaftsempfang des Landkreises Landshut noch nicht von einer Tradition sprechen, aber dennoch freute sich Landrat Peter Dreier, dass auch diesmal über 150 Unternehmer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus der Region Landshut in den Ergoldinger Bürgersaal gekommen sind, um einen ungezwungenen Abend mit lockerem Austausch zu erleben.
Als Star-Gast trat der besonders aus der BR-Kult-Sendung „Fastnacht in Franken“ bekannte Kabarettist Dr. Oliver Tissot aus Nürnberg auf. Unter dem Thema „Standortmarketing mit Lachverstand“ warf er einen humoristischen Blick auf das wirtschaftliche und politische Leben in der Region und sparte dabei nicht an spitzfindigen Wortspielen und treffsicheren Pointen.
Eingangs brachte Landrat Peter Dreier die Unternehmensvertreter in Sachen Landkreis-Politik auf den neuesten Stand. Neben einer starken wirtschaftlichen Entwicklung entlang der Speckgürtel-Achse A 92 müssten künftig alle Landkreisteile vom Wachstum profitieren. Als Schlüssel dazu sieht Dreier eine gute verkehrsmäßige Erschließung, weshalb der Weiterbau der B 15neu als Ost-Süd- Umfahrung Landshuts und die Aufnahme dieses Projekts in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ein entscheidender Schritt für die gesamte Region sei. Neben diesem Bundesprojekt investiere aber auch der Landkreis in den kommenden Jahren stark in den Bereichen Bildung und medizinische Versorgung, um weiterhin eine attraktive Zuzugsregion für Familien und junge Fachkräfte zu sein.
Beim Thema Fachkräftemangel sei noch nicht absehbar, inwieweit Asylbewerber den regionalen Firmen als qualifizierte Arbeitskräfte helfen werden, aber dennoch sei die Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahr.
Das Thema Asyl und speziell Dreiers Busfahrt nach Berlin nahm dann auch Kabarettist Dr. Oliver Tissot als Einstieg für seine kurzweilige Darbietung. Die Busfahrt sei ein Paradebeispiel dafür gewesen, wie man es mit geringen Mitteln bis in die überregionalen Medien – sogar in Russland – schafft. Damit der Wirtschaftsempfang des Landkreises ähnliches Aufsehen erregt, müssten die Teilnehmer anschließend schon nackt eine Polonaise um den Ergoldinger Bürgersaal tanzen. Auch das Spaßbad Ergomar nahm sich Tissot zur Brust: Für ihn höre sich der Name eher nach einem Versicherungskonzern als nach Spaß und Erholung an. Da es beim erfolgreichen Marketing darauf ankomme, was in den Köpfen der Leute hängenbleibt, empfiehlt Tissot dem Landkreis auch einen neuen Slogan: Statt „Wohlfühlen mitten in Bayern“ würde er „Stars in der Pampa“ wählen.
Zwar würden sich viele Leute sicher stark darüber aufregen, aber treffender könne man es nicht beschreiben, dass sich so viele leistungsstarke Unternehmen („Stars“) im Niemandsland zwischen Regensburg und München angesiedelt hätten.
Als Landrat Peter Dreier dem Kabarettisten abschließend zum Dank ein traditionelles Buchs-Kranzl überreichte, hatte Tissot einen weiteren Lacher für die Gäste parat: „Da sieht man mal, dass selbst der Landrat nicht mehr an die Zukunft seiner Region glaubt, wenn Gäste hier mit Grabschmuck beschenkt werden“, so Tissots Reaktion auf das Buchs-Kranzl.
Im Bild oben: Freuten sich über einen gelungen Wirtschaftsempfang (v.l.): Landrat Peter Dreier, Kabarettist Dr. Oliver Tissot und Wirtschaftsreferent Ludwig Götz