Landratamt (24.01.2018) Kreisarchäologe Dr. Thomas Richter stellt am Mitwoch, 31. Januar um 18 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes sein Buch zur neolithischen Revolution vor: "Von den Anfängen der Landwirtschaft in der Region" -
Der Landkreis Landshut und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege laden zu dieser Buchvorstellung herzlich ein. Thema: „Subsistenz und Landschaftsnutzung im Mesolithikum Altbayerns“ (Materialhefte zur Bayerischen Archäologie Band 106)
Pogrammablauf:
1. Grußwort des Landrates Peter Dreier
2. Grußwort des Landeskonservators Prof. Dr. C. Sebastian Sommer
3. Buchvorstellung Dr. Thomas Richter
Als vor etwa 12.000 Jahren die letzte Eiszeit endete, begann mit der Mittelsteinzeit ein neuer Abschnitt der Menschheitsgeschichte. Jagten unsere Vorfahren in der Eiszeit noch Mammuts, wollhaarige Nashörner, Rentiere und Pferde, mussten sie sich im wärmer werdenden Klima den immer dichter werdenden Wäldern und dem darin lebenden neuen Jagdwild anpassen. Sie entwickelten erfolgreiche Jagdstrategien, die ihnen ihr Überleben sicherten. Als jedoch vor etwa 7.500 Jahren Siedler aus dem mittleren Donauraum in die Urwälder Altbayerns einwanderten, durch Brandrodung Ackerflächen schufen und Altbayern mit zahllosen Siedlungen kolonisierten, verschwand die seit Jahrtausenden praktizierte Lebensweise der Jäger und Sammler abrupt; unsere heutige, produzierende Lebensweise mit Ackerbau und Viehzucht setzte sich durch.
Bis heute stellt dieser Vorgang, die sogenannte neolithische Revolution, eines der großen Rätsel der Geschichte dar. Warum verschwanden die Jäger und Sammler Altbayerns innerhalb weniger Jahrhunderte vollständig? Übernahmen sie die Lebensweise der Bauern – praktizierten sie gar den Ackerbau schon vor den „ersten Bauern“, oder wurden sie vertrieben? Das Buch „Subsistenz und Landschaftsnutzung im Mesolithikum Altbayerns“ beschäftigt sich mit der Frage, wie die Jäger und Sammler Altbayerns ihre Lebensweise an das sich stetig ändernde Klima anpassten, wovon sie sich ernährten, welche Kontakte sie hatten und wie viele Jäger und Sammler vor 8.000 – 12.000 Jahren Altbayern bevölkerten. Die Antworten auf diese Fragen geben einen Hinweis darauf, warum sich Ackerbau und Viehzucht durchsetzen konnten und unsere heutige Lebensweise entstand.