München/Niederaichbach - pm (06.10.2020) Als unverantwortlich bezeichnet die Rosi Steinberger, Landtagsabgeordnete der Grünen, die Überlegungen, den Brandschutz am Brennelemente Zwischenlager Isar auf die örtlichen Kommunen zu übertragen. Noch liegt der Brandschutz in den Händen der Werksfeuerwehr am Kernkraftwerk Isar, die dort rund um die Uhr im Einsatz ist.
Doch wenn 2027 das Kraftwerk brennelementfrei ist, soll aus der Werksfeuerwehr ein reine Betriebsfeuerwehr werden. Wie diese Feuerwehr personell und technisch ausgestattet wird, ist Sache des Betreibers und kann nicht mehr von staatlicher Seite angeordnet werden. Im Brandfall wären dann die freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Ortschaften sowohl für das AKW als auch für das Zwischenlager zuständig.
"Wie sollen unsere freiwilligen Feuerwehren diese Aufgabe stemmen", fragt Rosi Steinberger besorgt. "Sie sind dafür weder ausgestattet noch ausgebildet". Auch die Zusicherung, dass jederzeit ein Experte vor Ort sei, der über die nötigen Fachkenntnisse verfüge, beruhigt die Abgeordnete nicht.
Im Zwischenlager werden einmal ca. 124 Castoren mit hochradioaktivem Müll stehen. Im Brandfall werden die Feuerwehre vor besonderen Herausforderungen stehen, um ein Entweichen von Radioaktivität zu verhindern. "Ein Experte wir da nicht reichen," ist sich Steinberger sicher. Für das Zwischenlager ist die Gesellschaft für Zwischenlagerung, BGZ, zuständig. "Das ist eine staatliche Einrichtung, der die Zwischenlagerung übertragen wurde. Sie ist für die Sicherheit des Lagers und die Gesundheit der Bevölkerung zuständig. Auch im Brandfall."