Erster Bürgermeister Andreas Strauß (rechts) und Klimaschutzmanager Thomas Kuntscher (links) starten die Sammelaktion im Markt Ergolding.
Ergolding – pm (07.12.2022) Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines neuen Handys beträgt heutzutage zwei bis drei Jahre. Nach Herstellerangaben befinden sich dadurch mehr als 124 Millionen alte oder defekte Handys in deutschen Haushalten – Tendenz steigend. Diese Geräte enthalten allerdings wertvolle Rohstoffe, die verloren sind, wenn die Geräte im Hausmüll landen.
Über 60 verschiedene chemische Elemente werden benötigt, um die Bauteile wie Akkus, Displays oder Lautsprecher zu fertigen. Auch wenn die Mengen von beispielsweise Silber, Gold oder Kobalt in einem Handy im Milligramm - Bereich liegen, so macht es die Masse an Handys aus, welche eine enorm hohe Recycling - Möglichkeit bietet. Deshalb ist die Entsorgung über den Hausmüll auch streng verboten.
Um das fachgerechte Handyrecycling hat sich seit einigen Jahren der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. angenommen. In über 520 Sammelstellen kann der „Edle Schrott“ abgegeben werden. Die Altgeräte bereitet anschließend das green-IT Unternehmen AfB auf, sodass einige Geräte wieder in den Gebrauchthandel gegeben werden können. Nicht funktionsfähige Geräte gelangen ins Recycling. Dabei werden durch mechanische Zerkleinerung und Schmelzvorgänge die einzelnen Metalle zurückgewonnen und finden in neuen Geräten eine weitere Verwertung.
Auch der Markt Ergolding beteiligt sich an der Sammelaktion. Behälter zur Altgerätesammlung stehen im Rathaus, Bürgerhaus, Bücherei im Mehrzweckgebäude, Ergomar, Grund- und Mittelschule Ergolding, Grundschule Piflas, Kinderhaus am Bründl, Kinderhaus Kleine Strolche und Kinderhaus Wurzelstub´n. Gesammelt werden im Zeitraum vom 1. Dezember bis 31. Januar 2023 elektrische Endgeräte wie Handys, Smartphones und Tablets inklusive elektrischen Zubehör (Netzteile, Ladekabel, Headset).
Dabei ist darauf zu achten, dass alle Daten auf dem Handy gelöscht werden. In jedem Fall sollten die SIM- und Speicherkarte entfernt werden. Aus gefahrgutrechtlichen Gründen dürfen lithiumhaltige Akkus nicht lose eingeworfen werden. Der Akku muss im Gerät eingebaut und gegebenenfalls mit Klebeband gesichert werden.
Durch die Sammlung profitiert die Natur gleich doppelt, denn neben der Ressourcenschonung fließen alle Einnahmen aus der Aktion in den NABU – Insektenfonds. Dieser sichert den Lebensraum von den rund 33.000 Insektenarten in Deutschland, die zu großen Teilen vom Aussterben bedroht sind. Für Menschen und die Natur sind sie allerdings von enormer Bedeutung. Sie übernehmen nicht nur die Bestäubung vieler Nutzpflanzen, sondern dienen auch als Nahrungsquelle für weitere Tiere. Mit dem Gewinn aus der Kampagne legt der NABU Blühstreifen und Hecken an oder installiert Insektenhotels.
Weitere Informationen sind auch unter www.NABU.de/insektenschutzfonds zu finden.