Die Fernwärme findet in der Rosengasse (foto) immer mehr Abnehmer. „Seit Anfang des Jahres, als die Planungen für die Baumaßnahme zur Leitungsverlegung in der Innenstadt erstellt wurden, haben sich insgesamt neun weitere Hauseigentümer in der Rosengasse und im Taubengäßchen für die regenerative Wärmeversorgung entschieden", sagt Werkleiter Armin Bardelle.
Die nächsten Schritte der Baumaßnahmen im Zentrum.
Die Bauarbeiter verlegen im aktuellen Bauzeitraum damit mehr als doppelt so viele Hausanschlüsse wie vorgesehen. Zusätzlich werden auch sechs durchschnittlich rund 50 Jahre alten Wasserhausanschlüsse in der Rosengasse erneuert. Die Verlegungen der Leitungen und Hausanschlüsse dauern deswegen voraussichtlich bis Mitte/Ende September. Anschließend erfolgt die Wiederherstellung der Straßenoberfläche durch das Tiefbauamt voraussichtlich bis Ende Oktober.
Busse passieren Grasgasse in beide Richtungen
Die derzeitigen Abschätzungen des Baustellenzeitraums stehen vorbehaltlich stabiler Witterung und etwaigen archäologischen Funden. Gerade im Bereich der neuen Hausanschlüsse fanden in der jüngsten Vergangenheit noch keine Grabungen statt, so dass zeitintensive Untersuchungen hier nicht auszuschließen sind.
Bisher waren die Planer davon ausgegangen, dass die Rosengasse Ende September wieder von den Bussen befahren werden kann. Bis es soweit ist, passieren die Busse nun die Grasgasse in beide Richtungen. Deren Einbahnregelung ist für den Zeitraum für die Busse aufgehoben. So sind für die Linien, welche die Altstadt gewöhnlich über die Rosengasse anfahren, keine Umleitungsrouten nötig. Die Anwohnerparkplätze der Grasgasse befinden sich im unmittelbaren Umfeld im ausgewiesenen Bereich in der Neustadt.
Alter Viehmarkt von Podewilsstraße aus befahrbar
Aktuell ist die Neustadt mit Fahrzeugen über die Verbindung Podewilsstraße/Alter Viehmarkt/Ursulinenenge, über die Heilig-Geist-Gasse/Ursulinenenge, über die Grasgasse, die Spiegelgasse und über die Maximilianstraße/Regierungsstraße erreichbar. Am 22.8. eröffnet Oberbürgermeister Hans Rampf um 14 Uhr zudem die Herrngasse.
Die Bauarbeiten in der Ursulinenenge vom Bischof-Sailer-Platz bis zur Unteren Neustadt beginnen am 1. September. Im Baustellenzeitraum wird in der unteren Neustadt ein Wendebereich eingerichtet. Das Baugrubenstück in der Neustadt im Ampelbereich wurde vorübergehend zugemacht.
Der Alte Viehmarkt bleibt vorerst nur aus Richtung Podewilsstraße befahrbar. Von den Maßnahmen am Alten Viehmarkt sind weiterhin die Stadtbuslinien 5, 11, 14, die Abendlinien 106 und 109 sowie einige Schüler- und Berufslinien betroffen. Diese fahren wie bisher entweder über das Isargestade oder über die Maximilianstraße.
Fernwärmeausbau wichtiger Baustein im Klimaschutzkonzept
Das nachhaltige Fernwärmeprojekt wird seit 2012 realisiert. Mit Beginn der Umrüstung der ehemaligen Müllverbrennungsanlage zum Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) vor zwei Jahren begann zeitgleich der Ausbau des Fernwärmenetzes vom Kraftwerk Richtung Innenstadt. Die Hauptbaumaßnahmen erfolgen in diesem Jahr Richtung Zentrum: Von der Gestütsstraße über die Podewilsstraße (bereits umgesetzt) und Alten Viehmarkt in die Neustadt (Untere Neustadt bereits umgesetzt) mit Herrngasse (bereits umgesetzt) und Rosengasse.
„Mit dem äußerst komplexen Baustellenablauf sind wir bisher relativ zufrieden", sagt Bardelle. Dass es trotz sorgfältiger Planung zu Verzögerungen komme, liege daran, dass nicht jede Unwägbarkeit eingeplant werden könne. „Ein derart umfangreiches Unterfangen mit teilweise mehreren Versorgungssparten im historischen Innenstadtzentrum, bei dem wir neben den Interessen der Geschäftswelt auch die denkmalschutzrechtlichen Belange berücksichtigen müssen, ist vor unerwarteten Überraschungen nicht gefeit", betont der Stadtwerke-Chef. „Wir sind uns bewusst, dass die Baumaßnahmen dieses und nächstes Jahr eine hohe Belastung für die Anwohner und Geschäftsleute darstellen." Die meisten zeigten bisher allerdings Verständnis für die Baumaßnahmen, resümiert Bardelle.
Der Fernwärmeausbau ist ein wichtiger Baustein im Landshuter Klimaschutzkonzept. Bis 2037 will sich Landshut komplett über erneuerbare Energien versorgen. Im BMHKW verbrennt ausschließlich Landschaftspflegematerial aus der Region. Es erzeugt über die effiziente Kraft-Wärme-Koppelungs-Technologie regenerativ Strom und Wärme. Ausführlich informiert die Broschüre „Fernwärme für Landshut" über das nachhaltige Projekt, die im Kundenzentrum Altstadt 74 erhältlich ist.