Nur noch drei Tage und es heißt in Landshut wieder "Dult is". Am Montag Abend gab es im "Krenkl" in der unteren Altstadt schon einen Vorgeschmack auf das Festbier, das die Dultbesucher erwartet. Die Brauerei Wittmann hat den goldgelben Gerstensaft mit leicht süßlicher Note bereis Mitte Juni eingebraut. Braumeister Winfried Pikal braute das Bier ausschließlich mit Zutaten aus der Region, Hopfen aus der Brauerei eigenen Reinzuchtanlage und Wasser aus dem 68 Meter tiefen artesischen Brunnen ein.
Die 974. Bartlmädult steht kurz vor ihrem Start. Am Freitag, 23. August, wird Oberbürgermeister Hans Rampf das zehntägige Fest auf der Grieserwiese mit dem traditionellen Bieranstich vor dem Rathaus eröffnen. Dann heißt es wieder: "Dult is".
Zur Bierprobe am Montagabend im "Weißen Bräuhaus Zum Krenkl" kamen OB Hans Rampf, die Festwirte Peter Vorholzer, Christian Krämmer und Werner Huber und natürlich auch die Vertreter des Dultsenates: Margit Napf, Gerd Steinberger, Ludwig Zellner, Robert Neuhauser, Erwin Schneck und Helmut Radlmeier. Seitens der Stadt waren Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Ordnungsamtsleiter Fritz van Bracht und Dultorganisator Bernhard Stig mit dabei.
Die wichtigsten Akteure waren natürlich die Familienmitglieder Kell mit Geschäftsführerin Utta und Brauereidirektor Josef sowie Tochter Barbara, die zusammen mit Diplom Braumeister Winfried Pikal das diesjährige Dultbier zur Verköstigung präsentierten.
OB Hans Rampf sprach von einem Jahr der großen Feste in Landshut. Zuerst die Landshuter Hochzeit, jetzt die Bartlmädult. Das große Stadtspektakel und die Niederbayernschau folgen noch. Allen Besuchern auf der Grieserwiese wünschte er eine friedliche und freudige Dult. Dann überließ er das Zepter Braumeister Winfried Pikal, der mit zwei Schlägen das erste Fass Festbier anzapfte.
Das goldgelbe Bier mit seiner vollmundigen und kräftigen Note stieß bei allen auf beste Akzeptanz. Die Rohstoffe dazu stammen allesamt aus der Region: Bayerische Spezialmalze und feinster Hallertauer Aromahopfen bilden die Basis für den Geschmack und die Farbe des Bieres.
Auf was Brauereidirektor Josef Kell aber besonderen Wert legt: "Bei uns wird das Bier nicht pasteurisiert." Durch diese Prozedur wird bei Temperaturen von um die 80 Grad Celsius das Bier künstlich haltbar gemacht. Das geht allerdings zu Lasten des Geschmacks, weshalb die Brauerei Wittmann bei all ihren Biersorten gänzlich darauf verzichtet. Das zweite Bierkriterium besteht in der Lagerzeit. Nicht unter sechs Wochen soll ein gutes Bier lagern.
Das alles schlägt sich nieder im Geschmack, so dass man beim Wittmann-Dultbier von einem Bayerischen Volksfest-Schmankerl reden darf.
Übrigens: Die Landshuter Bartlmädult zählt zu den ältesten Dulten Bayerns. Sie wurde im Jahr 1339 gegründet. Im gleichen Jahr erhielt auch der Wochenmarkt sein Marktrecht.
Wettertechnisch sehen die Prognosen zur Bartlmädult bestens aus. Bis Freitag steigen die Temperaturen wieder auf angenehme sommerliche Werte von um die 25 Grad Celsius. Zur Erinnerung: Vor der Frühjahrsdult in diesem Jahr schüttete es die Tage zuvor bei kühlen Temperaturen wie aus Kübeln und pünktlich zum Anzapfen am Freitag riss es auf, die Sonne kam heraus und während der gesamten Dult herrschte perfektes Frühjahrswetter.
Wieso Landshut es immer wieder schafft beantwortete Festwirt Peter Vorholzer kurz und prägnant: " Eine attraktive Dult zu organisieren steht in keiner EU-Verordnung, aber wir in Landshut schaffen das mit Fingerspitzengefühl."