Die aktuellsten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von 2013 zeigen sehr deutlich, dass das Migrationsgeschehen für unsere Gesellschaft prägend ist. Diese Realität spiegelt sich in den verschiedensten gesellschaftlichen Teilbereichen wieder. In jedem einzelnen braucht es dementsprechend Prozesse, um Chancengleichheit und volle Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben zu etablieren.
Hierzu sollen nicht bestimmte Personen eine Vorleistung erbringen müssen, sondern alle sind aufgerufen, sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu stellen. Demzufolge richtet sich die Fachtagung „Vielfalt leben und gestalten: Interkulturelle Öffnung in Kommunen" an alle, die in den verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Gesundheitswesen und Altenhilfe Öffnungsprozesse mit gestalten möchten oder sich bereits im Prozess Anhand von Vorträgen wird das Konzept der IKÖ vorgestellt und kritisch reflektiert. In den anschließenden Workshops werden Einblicke in die konzeptionelle Umsetzung und deren Vorteile vermittelt.
Gegen Ende besteht die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch in einer moderierten Gesprächsrunde. Am 14. November von 10 Uhr bis voraussichtlich 17:45 Uhr findet die Fachtagung an der Hochschule Landshut statt. Eine Anmeldung ist noch bis 31. Oktober per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Die Workshops:
Workshop I: Erfahrungen mit interkulturellen Öffnungsprozessen aus der Verwaltung; Michael Greißel: Das XENOS-Projekt zur Interkulturellen Öffnung der Kommunen Erlangen und Nürnberg (PIK) wird kurz beschrieben und anhand einiger seiner Prinzipien genauer untersucht: Öffentlich-Private-Partnerschaft, Kompetenz-Basierung und Organisationsentwicklung. Hierbei stehen die Perspektiven der Teilnehmenden im Fokus der gemeinsamen Reflexion des Projekts.
Workshop II: Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen; Prof. Dr. Magdalena Stülb: Der Workshop beschäftigt sich mit den Bedingungen und Strategien einer interkulturellen Öffnung von Einrichtungen des Gesundheitswesens. Grundlage soll dabei die Perspektive der Patientinnen und Patienten sein, die sich in unserem Gesundheitswesen fremd fühlen oder als Fremde wahrgenommen werden. Anhand eines Überblickes zu einzelnen Handlungsfeldern des Öffnungsprozesses haben die Teilnehmenden die Möglichkeit zu reflektieren, was in ihren jeweiligen Einrichtungen bereits umgesetzt wurde und zu diskutieren, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sein könnten. Dabei wird einem kollegialen Austausch von Erfahrungen Raum gegeben und spezifische Problemfelder aus der Praxis werden aufgegriffen und vertieft.
Workshop III: Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe; Zina Boughrara Wie stellen sich Menschen unterschiedlicher Kulturkreise ihr Leben im Alter vor? Brauchen Sie wirklich eine besondere Versorgung? Wie sieht die Aufgabe der Pflegeeinrichtungen, der ambulanten Pflegedienste, und der Angebote der offenen Altenarbeit in der Versorgung älterer Migrantinnen und Migranten aus? Mit diesen Fragen möchten wir uns auseinandersetzen. Wir werden uns über eigene Erfahrungen in der interkulturellen Öffnung der Altenhilfe austauschen und veranschaulichen, welche Chancen, aber auch Herausforderungen die interkulturelle Altenarbeit darstellt.
Workshop IV: Interkulturelle Öffnung von Bildungseinrichtungen; Prof. Dr. Clemens Dannenbeck:Für die interkulturelle und inklusive Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen besteht Handlungsbedarf im Hinblick- auf die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Sinne von Bewusstseinsbildung- auf die Organisationsentwicklung und Qualitätssicherung der Bildungseinrichtungen- auf die (Weiter-) Entwicklung der interkulturellen Kompetenz der handelnden Akteur*innen sowie im Hinblick auf deren Vernetzung.
Schlagworte wie Inklusion und Diversity-Orientierung verweisen dabei darauf, dass es nicht nur um Integrationsmaßnahmen geht, sondern um eine grundsätzliche Reflexion über Teilhabebedingungen von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen. Im Workshop wird nach Kriterien gesucht, wie auf organisatorisch-struktureller Ebene, auf praktisch-pädagogischer Ebene und auf Ebene des professionellen Selbstverständnisses interkulturelle Öffnung als Ausdruck einer Inklusionsorientierung verstanden werden