Im Bild: Dr. Markus Schmitt (links) und Kathrin Lübke sind die ersten Preisträger.
Am Dienstagabend stand an der Hochschule Landshut alles im Zeichen der guten Lehre. In ihren Antrittsvorlesungen stellten sich zwei Professoren vor, sie brachten den Hochschulangehörigen ihre Fachthemen näher und stellten sich der Diskussion. Im Anschluss wurde erstmals der „Preis der Lehre" der Hochschule Landshut verliehen. - Die Preisträger Prof. Dr. Markus Schmitt aus der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen erhält den Preis für sein fächerübergreifendes Lehrkonzept „Eine Kultur des Lernens".
Dieses Konzept hat er sich in den zehn Jahren seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule Landshut erarbeitet. Seine Lehrgebiete sind Finanz- und Investitionswirtschaft, Controlling, Technologie und Investitionsmanagement und General Management.
Kathrin Lübke, Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Fakultät Soziale Arbeit, erhält den Preis für ein Lehrkonzept, das einen hohen Praxisbezug aufweist und Interdisziplinarität, interkulturelles Verständnis sowie verantwortungsvolles Handeln fördert. Besonders gefallen hat der Jury, dass die Auseinandersetzung mit ethischen und kulturellen Aspekten im Umgang mit alten und älteren Menschen Teil der Veranstaltung ist.
Eine sechsköpfige Jury unter Leitung der Vizepräsidentin für Lehre und Studium Prof. Dr. Schiedermeier, die aus einem externen Mitglied des Hochschulrates, dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, sowie drei Studierenden-Vertretern besteht, hatte die zwei Preisträger aus den eingereichten Vorschlägen der Fakultäten ausgewählt und nach Kriterien, bspw. hoher Anwendungsbezug oder der Förderung verantwortungsvollen Handelns beurteilt. Beide Preisträger werden nun dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorgeschlagen. Aus allen nominierten Professoren und Lehrbeauftragten bayerischer Hochschulen kürt das Staatsministerium dann im kommenden Jahr die bayernweit besten Hochschullehrer.
Der Hochschule präsentieren
Vor der Preisverleihung hielten Prof. Dr. Bernd Mühlfriedel und Prof. Dr. Katrin Liel ihre Antrittsvorlesungen. Prof. Dr. Mühlfriedel sprach über das Thema „Gehen Deutschland aus Angst vor dem Scheitern die Unternehmer aus?". In seiner Vorlesung ging es um die Position Deutschlands bei Unternehmensgründungsaktivitäten im internationalen Vergleich, welche Rolle die Angst vor einem Scheitern dabei spielt und welche erste Lösungsansätze Prof. Dr. Mühlfriedel im Rahmen seiner Tätigkeit an der Hochschule Landshut erarbeitet hat. „Mit unserer Campus Company bieten wir ein praxisnahes Umfeld, in dem sich unsere Studierenden als Gründer mit all den Vor- und Nachteilen versuchen können."
Prof. Dr. Liel sprach in ihrer Antrittsvorlesung über „Soziale Aspekte von Gesundheit". Neben der Medizin und der Psychologie sei die Soziale Arbeit als dritte Profession notwendig, um ein bio-psycho-soziales Verständnis von Gesundheit umzusetzen. „Obwohl dies seit 1946 in der Gesundheits-Definition der Weltgesundheitsorganisation verankert ist, werden soziale Aspekte von Gesundheit bis heute meist nur wenig beachtet", so Liel. Sie stellte dabei zwei Ansatzpunktevor: Gesundheit muss gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie z. B. den Bildungsstand, umfassen und Gesundheit beinhaltet Prozesse der sozialen Unterstützung, bspw. das familiäre Umfeld.
Antrittsvorlesungen haben akademische Tradition und sind als offizieller Beginn der Lehrtätigkeit bekannt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts sind sie eher zu einem gesellschaftlichen Ereignis geworden. Eine Vorlesung Sie dauert in der Regel 45 Minuten mit anschließender Diskussionsrunde. und beinhalten allgemein verständliche Einführung in das Fachgebiet des Berufenen vor geladenen Gästen und Vertretern der Hochschule.