Der 3D-Druck bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Industrie bei der Erstellung neuer Produkte. Die technischen Weiterentwicklungen werden ebenso über Qualität und industriellen Einsatz entscheiden, wie die Kompetenz der Konstrukteure beim Einsatz der additiven Fertigungsmethoden – so lautet ein Fazit des ersten „Praxisforums 3D-Druck" an der Hochschule Landshut.
Knapp hundert Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft nutzten die Debütveranstaltung, um sich über aktuelle Entwicklungen, Potenziale aber auch Herausforderungen dieser Technologie zu informieren.
Konstruktion eines in 3D-Druck umgesetzten Bauteils (Formrise GmbH Töging)
Organisiert hatte die Auftaktveranstaltung am Dienstag (24. März) das Institut für technologiebasierte Zusammenarbeit der Hochschule Landshut. „Der 3D-Druck hat das Potenzial, Konstruktion und Produktion zu revolutionieren", erklärte Hochschulpräsident Prof. Dr. Stoffel in seiner Begrüßung. Deshalb habe die Hochschule Landshut in Studium und Technologietransfer das Thema aufgegriffen. „Mit dem Praxisforum 3D-Druck wollen wir zu Ideen inspirieren und Anregungen geben, wie diese Technologien im eigenen Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden können", erläuterte Prof. Dr. Norbert Babel (Fakultät Maschinenbau) der die fachliche Leitung inne hatte, den Hintergrund der Veranstaltung.
Konstruktive Freiheiten – vielfältiges Know-how nötig
Das große Potenzial der 3D-Technologien, Möglichkeiten und Vorteile beleuchtete Prof. Dr. Norbert Babel, ebenso vielfältig seien aber auch die Herausforderungen. Verschiedene Materialien könnten verarbeitet, komplexe, mit konventionellen Fertigungsverfahren nicht herstellbare Bauteile, in einem Schritt produziert werden. Auch könne die Lagerhaltung minimiert und so Kosten gespart werden. Wurde der 3D-Druck bisher meist im Prototypenbau eingesetzt, sei man auf dem Weg hin zur Kleinserie mit individuellen Ausprägungen.
Von bereits realisierten Lösungen wie Guss-/Spritzgussformen im Werkzeugbau passgenauen Medizintechnikprodukten wie z.B. Hörgeräte über Automobilkarosserien, bis hin zu gedruckter Nahrung und sogar Haut reichen die Anwendungen. Um diese Grundlagen bei den Entwicklungsingenieuren von Morgen zu schaffen, befassen sich die Studierenden der Hochschule Landshut bereits intensiv in Projekt- und Abschlussarbeiten mit dem Thema 3D-Druck. Dies zeigten zwei Vorträge über Abschlussarbeiten und eine Doktorarbeit.
Die vielen Fachfragen nach den Vorträgen sowie die lebhaften Diskussionen im Rahmen der begleitenden Fachausstellung zeigten das große Interesse des Auditoriums am Thema 3D-Druck. Die nächste Veranstaltung der Reihe wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres stattfinden. Aktuelle Informationen unter www.haw-landshut.de/3D-Druck.
Bild ganz oben: Bei der begleitenden Fachausstellung präsentierte u.a. das junge Unternehmen Formrise GmbH (Töging) 3D-Druck-Entwicklungen.
Fotos: Hochschule Landshut