Projektmitarbeiter László Eifert untersucht eine Iron-Redox-Flow Batteriezelle. - Foto: Hochschule Landshut
Landshut - pm (28.10.2020) Ein entscheidender Vorteil der IRFB-Technologie gegenüber den bisher verbreiteten Stromspeichern ist, dass die zur Produktion notwendigen Materialien umweltfreundlich, kostengünstig und innerhalb Deutschlands oder der EU in großem Umfang verfügbar sind.
„So werden für die Herstellung und den Betrieb keinerlei giftige, brennbare oder umwelt- und wasserschädliche Materialien verwendet – im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Akkus, die mit ökologischen und politischen Nachteilen verbunden sind“, so Pettinger. Darüber hinaus könnte die IRFB-Technologie die Kosten im Vergleich zu den bisher verfügbaren Batterien bis zur Hälfte reduzieren.
Ziel ist marktfähiges Produkt
Warum diese Technologie trotz ihrer unschlagbaren Vorteile bis heute in kein marktreifes Batteriesystem überführt wurde, liegt daran, dass der energetische Wirkungsgrad sowie die langfristige Stabilität bisher zu gering waren. Diese technologischen Hürden will das Projekt FERRUM nun überwinden und ein marktfähiges Speichersystem auf IRFB-Basis entwickeln. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist am Ende ein System mit einer Kapazität von 50 kWh, das voll kaskadierbar ist und sich damit für alle möglichen Anwendungen zur Zwischenspeicherung von Erneuerbaren Energien oder der Entlastung der Stromnetze eignet.
Bereits vorhandenes Know-how am TZ Energie
Dabei können die Forschenden auf das bereits vorhandene Know-how im Bereich Energiespeicher aufbauen. So beschäftigten sich die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Forschungsprojekts Christina Zugschwert und Saskia Dinter in den vergangenen Jahren intensiv mit zukünftigen Energiespeichern am TZ Energie. Dabei waren sie unter anderem am Aufbau der grenzüberschreitende Forschungsplattform FSTORE mitbeteiligt, auf der sich Batteriehersteller, Netzbetreiber und Forschende aus ganz Europa zur Redox-Flow-Technologie austauschen.
Über das Projekt
Das Projekt „FERRUM – All-lron Redox-Flow Batterie als umweltfreundlicher und kostengünstiger Energiespeicher“ läuft noch bis Ende Februar 2022 und wird von der Hochschule Landshut in Kooperation mit dem Unternehmen VoltStorage am Technologiezentrum Energie in Ruhstorf an der Rott durchgeführt. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger. Die Förderung übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).