Waltraud Eder, die neu gewählte Bundesvositzende
pm (05.09.2022) „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, dass ein qualitativ gut aufgestelltes Schulwesen der beste Garant zur Bewältigung der Herausforderungen darstellt. Die Schwächung der differenzierten Schulformen hat wesentlich zum Abbau der Bildungsqualität in Deutschland geführt. Fehlende Fachkräfte, die Entwertung der Schulabschlüsse und geschaffene Fehlanreize, wie mangelnde Leistungskriterien oder aufgeweichte Übertrittsregelungen sind nur die Spitze des Eisberges“, so Waltraud Eder, die neu gewählte Bundesvorsitzende des Bündnisses, dem rund 40 Schüler-, Eltern-, Lehrkräfte-, Schulleitungsverbände und Vereinigungen bzw. Einzelpersonen des gesellschaftlichen Lebens angehören.
Waltraud Eder, die selbst Realschuldirektorin und Vorstandsmitglied des Deutschen Realschullehrerverbandes ist, löst Ingrid Ritt ab, die seit 2013 das Bündnis führte und begründete. Weiterhin wurden in den neuen Vorstand als Stellvertreter Gesine Adameck, Elternvertretung NRW und Stefan Nowatschin, Lehrervertreter Niedersachsen, als Schatzmeister Peter Gschrey, Elternvertretung Bayern und als Schriftführer Bernd Saur, Lehrervertreter Baden-Württemberg gewählt.
In einer Resolution, die am Samstag, den 3. September 2022, in München verabschiedet wurde, werden die drängenden Aufgaben und Herausforderungen benannt.
Höchste Zeit für eine Wende in der Bildung!
FÜR …
- Eine Neuausrichtung im schulischen Leistungsanspruch, geprägt von einer Vielzahl an Bildungsangeboten, von Differenzierungen in eigenständigen Schulen/Schulformen, die gezielt fördern, durchlässig sind und bestmöglich auf die Berufsausbildung vorbereiten – Qualität statt Quote!
- eine Imagekampagne für schulformbezogene Lehrämter an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie weitere Stellen für Lehrkräfte zur Sicherung einer angemessenen Unterrichtsversorgung
- Durchgängige Konzepte für die Berufsorientierung, die die verstärkte Kooperation der allgemeinbildenden Schulen mit den Lernorten der dualen beruflichen Bildung (berufliche Schulen und Betriebe) verbindlich regeln und dabei von der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung ausgehen
- Eine dauerhafte, solide Finanzierung der Bildungseinrichtungen, für Neubau, Sanierung und Modernisierung im Hinblick auch auf die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und die nationalen und internationalen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele
- Eine zeitgemäße Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften: schulartbezogene, universitäre Lehrerbildung mit einem 24-monatigen Referendariat und Rückkehr zu den bzw. Erhalt der Staatsexamina
- Eine Weiterentwicklung der allgemeinbildenden und beruflichen Fachdidaktiken unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Möglichkeiten durch Vertreterinnen und Vertreter der Unterrichtspraxis, in der betrieblichen Ausbildung und in der Wissenschaft, vor allem auf der Grundlage nachhaltigen Handelns
- Die Einrichtung von E-Didaktik- und Nachhaltigkeits-Lehrstühlen an den berufs- und wirtschaftspädagogischen Instituten der Universitäten.
- Anpassung der Prüfungsformate für Schülerinnen und Schüler an die durch die Digitalisierung und Nachhaltigkeit veränderten Lehr-Lern-Konzepte, die Schulen zum Digitalunterricht stützten und nachhaltigkeitsorientierten Exzellenzzentren allgemeinbildender und beruflicher Bildung machen ein kritisches Hinterfragen der Reformen im Bildungsbereich, die in vielen Ländern nur zu Vereinheitlichung und zur Gleichmacherei geführt haben.
- Eine ideologiefreie Evaluierung wird zur Konsequenz haben, die falschen Weichenstellungen in Schulstrukturänderungen rückgängig zu machen, um den Kindern und Jugendlichen wieder ein ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechendes differenziertes Bildungsangebot vorzuhalten.
Denn jedes Kind hat Anspruch auf individuelle Förderung durch ein möglichst passgenaues Bildungsangebot, um auch in Zukunft die Schülerinnen und Schüler bestmöglich qualifizieren zu können!