v. l.: Patricia Steinberger, Präsidentin ZONTA Club Landshut, Markus Heber, Direktor Hans-Carossa-Gymnasium, Dr. Elisabeth Hartig, AG- Leitung YWPA ZONTA Club, Sarah Schöps, YWPA-Preisträgerin 2021 und ihr Vater, Norbert Schöps
Landshut – pm (23.07.2021) Der ZONTA Club Landshut überreichte am 21. Juli bereits zum fünften Mal die mit 500 Euro dotierte YWPA Auszeichnung an Carossa-Abiturientin und Mit-Initiatorin der Landshuter Fridays for Future-Bewegung Sarah Schöps.
Trotz erschwerter Bedingungen im Pandemie-Winter 20/21 konnten sich die Mitglieder des ZONTA Club Landshut unter der YWPA-AG Leitung von Dr. Elisabeth Hartig über rege Teilnahme von Schülerinnen aus Stadt und Landkreis freuen. Auch die Gewinnerinnen der letzten vier Jahre, Antonia Küffner, Christina Schimana, Patricia-Viviana Ilie und Lena Hackenberg unterstützten das Projekt wieder tatkräftig. Der mit 500 Euro dotierte Award honoriert das Engagement junger Frauen zwischen 16 und 19 Jahren, die sich in der Schule, Ausbildung oder im Studium ehrenamtlich und oft mit sehr großem Zeitinvest für Andere und den guten Zweck einsetzen.
Die Entscheidung dieses Jahr stand schnell fest. Die Gewinnerin des YWPA Award 2021 heißt Sarah Schöps. Die Landshuterin hat soeben ihr Abitur mit Bravour bestanden und freut sich, ihren Fokus nun wieder auf ihre vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Projekte legen zu können. Diese sind so zahlreich, dass wir uns auf die wichtigsten konzentrieren.
Am Hans-Carossa-Gymnasium organisierte sie in der Anti-Rassismus-AG eine Podiumsdiskussion zu Menschenrechten, eine Ausstellung zum Auschwitz-Fotografen Wilhelm Brasse und einen Workshop für Sechstklässler*innen „Theater der Unterdrückten“ mit. Am wichtigsten war ihr das Engagement in der Umwelt-AG (wo sie u.a. einen schulweiten Verkehrsaktionstag plante) und aktiv an der Werte- und Nachhaltigkeitsarbeit der Schule beteiligt zu sein, sodass Antirassismus, Toleranz, Vielfalt und Umweltfreundlichkeit gelebt werden können. Bei einem schulischen Australienaustausch kam sie, ebenso wie bei Wettkämpfen ihrer Lieblingssportart, dem Orientierungslauf, mit Menschen verschiedenster Herkunft ins Gespräch und lernte die australische Mittelschicht, Aborigines und das multikulturelle Sydney kennen.
Ihr außerschulisches politisches Engagement begann mit dem Beitritt zur Grünen Jugend und ihrer Arbeit als Vorstands-Beisitzerin in 2019. Sie sammelte u.a. Unterschriften für die Aktion „Rettet die Bienen“. Seit Anfang 2019 ist sie zudem eine von drei Hauptorganisator*innen der Landshuter Fridays for Future-Bewegung. Sie vertritt Landshut als Delegierte auf Bundesebene und übernimmt vorrangig Organisations- und Pressearbeit.
Als Jugendvertreterin tauschte sie sich u. a. mit Oberbürgermeister Alexander Putz zum Thema „kinderfreundliche Kommune“ aus und ist Teil des Projekts „Beirat junge Frauen“ der Gleichstellungsstelle.
Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ist ein weiteres großes Thema ihres Engagements. Sarah ist überzeugt, dass es eine Frauenquote braucht, um grundsätzlich erst einmal mehr Frauen den Zugang zu den entscheidenden Ebenen in Unternehmen und Politik zu ermöglichen: „Männer müssen ihre historisch gewachsenen Privilegien erkennen, um den ewigen Kreislauf „Männer stellen bevorzugt Männer ein“ zu durchbrechen“. Auch sollten als weiblich angesehene Berufe wie etwa Erzieher*in oder Pfleger*in aufgewertet werden, da sie gesellschaftlich nicht weniger relevant sind als Architekt*in oder Dozent*in, aber deutlich schlechter bezahlt. Als eines der Hauptthemen, um patriarchale Strukturen zu überwinden, identifiziert sie die Kindererziehung. Statt Kinder von klein auf in ‚rosa‘ und ‚blau‘, in ‚Superheld‘ und ‚Prinzessin‘ einzuordnen, sollten Alle ihre Interessen frei entwickeln und ausleben können.
Sarahs persönliches Ziel ist es, in ihrem zukünftigen Beruf nach ihren Werten und politischen Überzeugungen handeln zu können. Deshalb strebt sie ein Studium der Urbanistik an der Weimarer Bauhaus-Universität an. Bei ihrer zukünftigen Arbeit möchte Sarah zuallererst dem Gemeinwohl dienen und Konzepte und Stadtviertel für den ländlichen Raum entwerfen, die soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und kulturelle Teilhabe als oberste Maxime haben. Patricia Steinberger, Präsidentin des ZONTA Club Landshut freut sich, dass Sarah vor dem Studium ein Freiwilliges Ökologisches Jahr anstrebt und sich auch hier für die Gesellschaft einsetzen wird.
Der ZONTA Club Landshut vergibt an sie einen Geldpreis von 500 Euro. Als Preisträgerin kann Sarah sich am ZONTA District Wettbewerb beteiligen, der mit einem Preis von 1.000 US-Dollar ausgestattet ist. ZONTA International vergibt in der letzten Stufe des Wettbewerbs zehn Preise zu je 4.000 US- Dollar.
2015 wurde der ZONTA Club Landshut gegründet und ist der einzige Club in ganz Ostbayern. Er hat derzeit 28 Mitglieder im Alter zwischen 38 und 65 Jahren. Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat zum Gedankenaustausch, der von einem Vortrag begleitet wird. Mindestens dreimal im Jahr finden Benefizveranstaltungen zur Unterstützung von Projekten statt. Das Anliegen des Clubs ist es, die Stellung der Frau in Beruf und Gesellschaft zu verbessern. Dazu beteiligt sich der Club an internationalen ZONTA Projekten und initiiert und fördert Projekte vor Ort.
ZONTA International, mit Hauptsitz in Oak Brook, IL, USA, ist eine weltweit führende Organisation von Fachleuten, die Frauen weltweit durch Service und Interessenvertretung stärken. Der Young Women in Public Affairs Award ist eines von vielen Programmen für Frauen und Mädchen, die von ZONTA International gesponsert werden. Die Auszeichnung wird durch freiwillige Beiträge an den YWPA Award Fund der ZONTA International Foundation finanziert.