Unter dem Motto „Eine lebendige Innenstadt. Welche Probleme gibt es und wie können sie gelöst werden?" waren Vertreter der Interessengemeinschaft Landshuter Innenstadt (I.L.I.) sowie der Lokalpatrioten zu Gast beim letzten ÖDP-Stammtisch „Zeit wird's". „Für mich besteht eine lebendige Innenstadt aus dem Zusammenspiel von Wohnen, Geschäften, Gastronomie und kulturellen Möglichkeiten", so eingangs ödp-Stadträtin Christine Ackermann.
Für die I.L.I. stellen sich in der Innenstadt zwei Hauptprobleme: „Zum einen ein fehlender Nahversorger, zum anderen das immer noch evidente Parkplatzproblem." wie Daniela Rech, Geschäftsstellenleiterin der I.L.I., ausführte. Parken sei eben nicht immer direkt vor der Ladentür möglich und oftmals fehle die Akzeptanz der Kunden, ein paar Schritte vom Parkplatz zu den Geschäften in der Innenstadt zurückzulegen.
Erschwerend komme hinzu, dass der Stadt noch ein Gesamtverkehrskonzept fehlt, bei dem auch der Landkreis mit einzubeziehen sei. „Das Herz einer starken Region ist eine starke Innenstadt", so Daniela Rech. In diesem Zusammenhang teilte Stadträtin Elke März-Granda mit, dass die Stadt gemeinsam mit dem Landkreis in Kürze ein Regionalmanagement startet. Dieses soll durch den Aufbau von regionalen Netzwerken einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit für Stadt und Landkreis leisten.
Zu Recht wies auch Christian Boniberger, Beiratsmitglied der I.L.I., darauf hin, dass ein Bedarf an Parkplätzen für in der Stadt wohnende und arbeitende Menschen besteht. „Dies umso mehr, als derzeit der ÖPNV an die Arbeitszeiten der Mitarbeiter in der Innenstadt nicht angepasst
ist.", so Boniberger. Erschwerend komme hinzu, dass der Stadt noch ein Gesamtverkehrskonzept fehle. Das seitens der Stadt geplante Mobilitätskonzept könnte diesem Defizit Rechnung tragen.
Einig war man sich in Hinblick auf den fehlenden Nahversorger in der Innenstadt, der in erster Linie dem Trend der großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese geschuldet ist, die nach neuesten Studien arbeitsplatzgefährdend sind. „Dabei verkennt man aber auch, dass der demografische Wandel dazu führt, dass es zu einem Zuzug älterer Menschen in die Innenstadt kommt. Diese sind dringend auf einen Nahversorger angewiesen", so Kelly Baumann von den Lokalpatrioten.
Rege diskutiert wurde über mögliche Standorte für einen Nahversorger, z. B. das Gebäude der ehemaligen Post am Postplatz, aber auch das alte Gefängnis. Gemein ist diesen Gebäuden, dass sie seit geraumer Zeit nicht genutzt werden und zentral liegen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre das Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das derzeit auf Eis gelegt ist. Damit könnte die Stadt die Einzelhandelsentwicklung steuern und die Nahversorgung sichern. „Wir geben dieses Konzept noch nicht verloren und werden uns weiterhin dafür einsetzen", erklärte März-Granda.