Bei der Anhörung des Umweltausschusses im Landtag zum Hochwasserschutz in Bayern wurde es einmal mehr klar: allein auf den technischen Hochwasserschutz zu setzen kann nicht die Lösung sein, so MdL Roso Steinbeger in einer Presseerklärung.
Für die niederbayerische Abgeordnete der Grünen ist die von der Staatsregierung verfolgte Strategie beim Thema Hochwasserschutz zu einseitig: „In Passau (Foto) würde sich nach Expertenmeinung die Situation sogar noch verschlechtern, wenn man nur auf die Flutpolder baut."
Die Polder könnten die Spitzen der Wellen zwar kappen, aber viel wichtiger wäre es ihrer Ansicht nach, die Wellen zu verzögern. Das gelänge aber nur, wenn auch in den natürlichen Hochwasserschutz investiert würde. „Wir müssen den Flüssen mehr Raum geben", fordert die Abgeordnete, „Renaturierung heißt die richtige Antwort. Deiche müssen zurückverlegt, nicht erhöht werden." Außerdem ist Steinberger der Ansicht, dass man sich zu wenig um die kleineren Seitenflüsse kümmert, durch die ja enorme Wassermassen zugeführt werden. Mit den enormen Ausgaben für die Flutpolder wären keine weiteren Mittel mehr für andere Maßnahmen übrig. Auch die personelle Aufstockung bei den Wasserwirtschaftsämtern ist laut Steinberger nur befristet vorgesehen. Dabei werden die Aufgaben nicht weniger und die Ansprüche an die Wasserwirtschaft steigen ständig. „Für den integrierten Hochwasserschutz braucht es ein umfassendes Konzept, und das hat die Staatsregierung leider nicht", so Steinberger.