Landshuts schottische Partnerstadt Elgin hat seit kurzem eine neue Brücke. Die Besonderheit: Sie wurde auf den Namen „Landshut Bridge" getauft. Aus diesem Grund machten sich Ende August Bürgermeister Erwin Schneck in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf, der stellvertretende Leiter des Referates 1 der Stadt Landshut, Walter Blaschke, und eine rund 40-köpfige Delegation des Partnerschaftsvereins Landshut-Elgin auf den Weg in die 2000 Kilometer entfernte Partnerstadt. Gemeinsam mit dem dortigen Convener Stewart Cree nahm Schneck die ehrenvolle Taufe der „Landshut Bridge" vor.
Fotos: Convener Stewart Cree und Bürgermeister Erwin Schneck (von links) mit Namensplakette, die Landshut als Kopie bekam. Unten: Schotten und Gäste aus Landshut auf der neuen "Landshut Bridge" - Fotos: Alex Mitchell
Es waren zwei Gruppen von Mitreisenden, die am 22. August um 4 Uhr morgens Landshut per Bus verließen: Zum einen erfahrene Schottlandreisende, aber auch Neulinge, die sich auf einen Bericht in einer lokalen Zeitung zur geplanten Einweihung der „Landshut Bridge" hin beim Partnerschaftsverein Landshut-Elgin meldeten, um mitzufahren. Da sich die Zahl der Gründungsmitglieder des Städtepartnerschaftsvereins laut ihrem Vorsitzenden Harald Bauer langsam lichte, zeigte man sich über die Anmeldung der Neulinge sehr erfreut. Anfängliche Befürchtungen mancher Neulinge, dass ihr Schulenglisch im Rahmen der traditionellen Unterbringung bei Privatfamilien Verständigungsprobleme bereiten könnte, konnten schnell ausgeräumt werden.
Als der Bus zwei Tage später abends in Elgin ankam, warteten die Gastgeber schon zusammen mit „Piper" Ben Mortimer, der die Landshuter, wie in den vergangenen Jahren üblich, mit Dudelsackmusik auf Schottland einstimmte.
Am 28. August war es dann soweit: die feierliche Zeremonie der Namensgebung der „Landshut Bridge" mit anschließendem Empfang fand statt. Zu diesem Ereignis reisten einen Tag zuvor auch der Dritte Bürgermeister Erwin Schneck in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf und der stellvertretende Leiter des Referates 1 der Stadt Landshut, Walter Blaschke, an. Gemeinsam mit Convener Stewart Cree und im Beisein vieler Gäste nahm Schneck die feierliche Namensgebung der Brücke vor, die den Fluss Lossie überquert und im Zuge der Hochwasserfreilegung gebaut wurde. In ihren Ansprachen betonten die Würdenträger die Pionierrolle Landshuts und Elgins in der Partnerschaftsbewegung (Partner seit 1956) und die Tatsache, dass es in Landshut schon seit 1972 eine Elgin-Brücke gibt. Auch hoben sie hervor, dass sich die Bürger beider Städte nicht von politischen Stimmungsschwankungen in ihrer freundschaftlichen Beziehung beirren ließen.
Für Schneck und Blaschke ging es nach der offiziellen Taufe und einem herzlichen Empfang der schottischen Freunde am darauffolgenden Tag nach Landshut zurück. Für den Partnerschaftsverein allerdings ging das Besuchsprogramm noch eine Woche weiter. Freilich durfte die Besichtigung einer Whiskybrennerei nicht fehlen: Die „Glen Moray Distillery" empfing die Landshuter Gäste freundlich und verzichtete sogar auf das Eintrittsgeld. Auch die Burgen Glenrobin Castle im landschaftlich nördlich gelegenen Hochland und Craigievar Castle wurden besichtigt. Die Gastgeber zeigten ihren bayerischen Gästen die Schönheit ihrer Heimat. Viele der neuen Teilnehmer konnten zudem „Highland Games" sehen, das sind traditionelle Veranstaltungen mit skurrilen sportlichen Wettkämpfen, und Ausflüge an die nahe Küste des Moray Firth machen, um dort freilebende Seehunde und Delphine zu beobachten. Alle waren begeistert von der landschaftlichen Schönheit Schottlands und der Freundlichkeit der Menschen.
Besonders erfreulich für Harald Bauer war, dass sich sechs junge Teilnehmer im Alter von 13 bis 24 Jahren in der Landshuter Besuchergruppe befanden. Gemessen an der üblichen Altersstruktur von Besuchergruppen in Partner¬städten sei das besonders erwähnenswert, so Bauer. Zwei von ihnen ließen es sich nicht nehmen, mit ihren Gastgebern eine Schule zu besuchen.
Zum Abschied gab es eine Farewell Party mit Barbecue. Zur Musik der „Fochabers Fiddlers" wurde bis spät in die Nacht getanzt und gelacht. In seiner Abschiedsrede lud Bauer die schottischen Freunde im Juli 2015 zum Gegenbesuch ein.
Zurück in Landshut blickten die Schottlandfahrer auf „zwei wunderbare, größtenteils sonnige, vergnügliche Wochen voller neuer Erfahrungen bei Freunden" zurück, so Bauer. Insgesamt wurde der Besuch der Partnerstadt von den Teilnehmern als „überaus gelungen bezeichnet."