Den Kommunalpolitikertag der SPD-Landtagsabgeordneten in Deggendorf nutzten die beiden jungen SPD-Politiker Ugur Sahin (re., Ergolding) und Stefan Werner (li., Adlkofen) zu einem Gedankenaustausch mit Staatssekretär Florian Pronold und MdL Ruth Müller, die zugleich stellv. Mitglied der Enquete-Kommission des bayerischen Landtags ist.
Die niederbayerischen Kommunalpolitiker und Abgeordneten der SPD forderten in der Diskussion, dass die Staatsregierung bei der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse den Blickpunkt nicht nur auf Nordbayern sondern auch auf Ostbayern lenken müsse. In Zeiten eines vereinten Europas sollten jedoch unserer Meinung nach Fördermittel nicht an regionalen Grenzen festgemacht werden, sondern an den tatsächlichen Bedarfen orientiert sein.
Den beiden jungen Politikern war es wichtig, dass gerade für die junge Generation ein attraktives Umfeld erhalten bleibt. Dazu gehört ein Schul- und Betreuungsangebot, das wohnortnah zu erreichen ist und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht, forderte der junge Familienvater und Gemeinderat aus Adlkofen, Stefan Werner. Er plädierte auch dafür, den finanziellen Spielraum für die Kommunen zu verbessern, damit diese ihre Aufgaben erledigen können. Und auch der Erhalt der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum muss nachhaltig gesichert werden. Eine Konzentration von Ärzten und Krankenhäusern nur in die Zentren schwäche die ländlichen Regionen, machte Ruth Müller deutlich.
Ein wichtiges Anliegen war Ugur Sahin auch die Verbesserung des ÖPNV-Angebots auf dem Land. Der ÖPNV muss mehr bieten als nur Schülertransport und die Bahnlinie Plattling-München muss endlich zweispurig ausgebaut werden. Der Glasbautechniker aus Ergolding weiß aus eigener Erfahrung um die vielen Verspätungen, die beim Pendeln entstehen. Florian Pronold, MdB stellte in der Diskussion auch die Verbesserungen bei der Städtebauförderung vor, die auf Initiative der SPD in der Regierung erreicht worden sind. „Wir wollen unsere Heimat auch für die nachfolgenden Generationen liebens- und lebenswert erhalten", waren sich die Diskussionsteilnehmer am Ende der Veranstaltung einig. Doch gleichwertige Lebensverhältnisse würden nicht durch schöne Worte entstehen, dazu müsse auch die Finanzausstattung stimmen und der Wille vorhanden sein, etwas zu ändern.