"Kinder und Frauen brauchen sichere Anlaufstellen", so die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller (SPD). Sie fordert, die staatlichen Zuschüsse für die Zufluchtsstellen von Gewalt betroffener Frauen - eben die Frauenhäuser - endlich anzuheben. Sie seien in den letzten beiden Jahrzehnten nur ein einziges Mal erhöht worden, so auch für das Frauenhaus von Caritas und AWO in Landshut.
"Dies ergab eine entsprechende Anfrage an die bayerische Staatsregierung", so die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller. „Die Bereitstellung von Hilfs- und Unterstützungsangeboten für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder ist Teil der Daseinsvorsorge und damit in erster Linie Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Städte", so der ausdrückliche Hinweis der Staatsregierung zur genannten Anfrage.
Am 1. Januar 2009 gab es lediglich ein Plus von 13 Prozent. Im letzten Jahr reichte der Freistaat Bayern an die 38 bayerischen Frauenhäuser 950 000 Euro aus. Die Landshuter Einrichtungen erhielten als Personalkostenzuschuss rund 40 000 Euro.
"Für viele Einrichtungen ist dies lediglich der bekannte Tropfen auf den heißen Stein", erklärt Müller mit Blick auf die Personalkosten von rund 250.000 Euro.
Das Frauenhaus in Landshut, das Opfern häuslicher Gewalt Schutz bietet, erhält neben dem staatlichen Zuschuss (rund 10 Prozent) eine kommunale Pauschalförderung von rund 72 Prozent, die sich wiederum aufteilt auf die Stadt Landshut (rund 18 Prozent), den Landkreis Landshut (rund 36 Prozent) sowie die Landkreise Dingolfing-Landau (rund 18 Prozent) und Rottal-Inn (rund 27 Prozent). Fünf Prozent der Gesamtkosten haben die Wohlfahrtsverbände selber zu tragen, so Müller. Der Rest von rund 13 Prozent müsse über Spenden erwirtschaftet werden. Das Netz der Unterstützung wird zudem von vielen ehrenamtlich Engagierten in den Frauenhäusern mitgetragen.
Wie wichtig ein Netz funktionierender Frauenhäuser in Bayern ist, zeigt die Zahl der festgestellten Fälle häuslicher Gewalt. Kürzlich ergab eine Landtagsanfrage, dass
12.760 Fälle im Jahr 2005 in Bayern gemeldet wurden. 2013 waren es bereits
19.438. Hierzu die SPD-Landtagsabgeordnete: "Jede Frau kann Opfer häuslicher Gewalt werden und braucht deshalb die Sicherheit, in jeder Region Bayerns für sich und ihre Kinder entsprechenden Schutz zu erhalten."