Es ist kein Geheimnis, dass ein Stadtrat in Landshut 453 Euro pro Monat brutto verdient. Dazu kommen jeweils 30 Euro für die Teilnahme an Plenar- und Ausschußsitzungen sowie Sitzungen der Stadtratsfraktionen. Der 2. und 3. Bürgermei- ster sind verdienstmäßig völlig gleichgestellt. Sie bekommen 2.240 Euro brutto. So hat es auch der Personalsenat am Montag (6.10.) in nichtöffentlicher Sitzung für gut befunden.
Bei diesem Tagesordnungspunkt mußte Stadträtin Ingeborg Pongratz (CSU) als Dienstälteste die Sitzungsleitung übernehmen, weil Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, der seinerseits OB Hans Rampf vertrat, nicht in eigener Sache die Sitzung leiten durfte. Er verließ bei diesem Thema den Sitzungssaal.
Den Gehältern der Bürgermeister - Dr. Thomas Keyßner und Erwin Schneck - muß jetzt noch die Vollversammlung des Stadtrats zustimmen. Die Faustregel für die Bürgermeister-Besoldung lautet in Landshut, dass sie zusammen nicht mehr als 50 Prozent des Brutto-Gehalts des Oberbürgermeisters (Gehaltsstufe B 7) ausmachen dürfen. Den Bürgermeistern steht freilich jeweils auch eine eigene Sekretärin in eigenen Büros im Alten Rathaus zu. Falls ein Bürgermeister mehr als zehn Dienstjahre erreicht, hat er zudem Anspruch auf einen Ehrensold, ab dem 60. Lebensjahr, wie zuletzt für Ex-Bürgemeister Ludwig Zellner so beschlossen.
Ein Blick zu den niederbayerischen Nachbarstädten zeigt, das dort die Bürgermeister weitaus höher besoldet werden, vor allem in Passau (50.000 Einw.). In der Universitätsstadt erhält der 2. Bürgemeister 4.400 Euro brutto und der 3. Bürgermeister 3.000 Euro. In Straubing (45.000 Einw.), ebenfalls eine kreisfreie Stadt, bekommt der 2. Bürgemeister 3.200 Euro und der 3. Bürgermeister 2.000 Euro.
Weitaus schlechter gesteltl sind dagegen die vier Stellvertreter von Landrat Peter Dreier, obwohl der Landkreis 150.000 Einwohner hat. Nur der erste Stellverteter (Fritz Wittmann) bekommt an die 1.500 Euro. Die drei übrigen Stellvertreter müssen sich jeweils mit 300 Euro zufrieden geben.
Die Landshuter Stadträte haben ihrerseits das Privileg, dass die Stadt jeder Stadtratsfraktion (bei mindestens drei Mitgliedern) ein Fraktionsbüro samt Ausstattung und Teilzeitkraft bezahlt. Das verdoppelt unter dem Strich quasi die Kosten für den gesamten Stadtrat. /hs