Noch vor einer Woche war sich die neue Landshuter Vorsitzende der Grünen, Elke Rümmelein, sicher, dass der Oberbayer Markus Büchler (41) neuer Landesvorsitzender der Grünen an der Seite von Sigi Hagl (47) werden würde. Es kam am Samstag beim Landesparteitag in Hirschaid anders.
Die Kampfabstimmung gewann der Wahl-Passauer Eike Hallitzky, Diplom-Volkswirt, von 2003 bis 2013 Abgeordneter des Bayerischen Landtags.
Halitzky machte sich vor allem bei der Aufdeckung des Landesbank-Affäre einen Namen. Er gilt als scharfer Debattenredner. Diese Begabung, also seine Bewerbungsrede vor den Delegierten, hat wohl den Ausschlag gegeben. Er wurde mit 51 Prozent der Stimmen gewählt. Sigi Hagl hatte am 17. November 2013 bei ihrer Wahl in Augsburg keine Gegenkandidaten. Sie muß sich erst wieder 2015 zur Wiederwahl stellen. Das dürfte dann schwerer werden, da zwei Niederbayern an der Spitze auf Dauer vor allem den oberbayerischen Grünen als größter Landesverband nicht schmecken dürfte. Da wird immer wieder die gelernte Nachrichtenredakteurin und Landtagsabgeordnete (seit 2009) Claudia Stamm (44) aus Ottobrunn (Oberbayern) als Kandidatin und damit als potentielle Hagl-Revalin genannt. Also muß sich die Landshuterin Sigi Hagl auf eine Gegenkandidatur einstellen.
Der unterlegene Markus Büchler ist im Bürgerbüro von Toni Hofreiter beschäftigt. Er war natürlich der Wunschkandidat des grünen Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. Die "Süddeutsche" würdigt heute online Eike Hallitzky als einen "Politpofi mit Außenwirkung", der vor allem gegen "Seehofer und seine Marionetten", aber auch gegen Hubert Aiwanger bei seiner Rede vom Leder zog. Doch Hallitzky betonte, dass er sich letztendlich in Bayern auch eine Koalition mit der CSU vorstellen könne. Diese Rolle - eine Beteiligung an der Regierung - streben ja vor allem auch die Freien Wähler an. In Hessen regiert derzeit eine Koalition aus CDU und Grünen. Die nächste Landtagswahl findet jedoch erst 2018 statt. Das Jahr davor ist Bundestagswahl. In Landshut ist 2016 OB-Wahl.