Landshut. Darf die ehemalige, mittlerweile häßlich mausgraue Justizvollzugsanstalt über- haupt nicht mehr abgerissen werden? Johannes Doll, Baudirektor, ließ am Donnerstag (9.05.) bei der Sitzung des Verkehrssenats die Katze aus dem Sack. Die Landesdenkmal- schützer denken offenbar ernsthaft darüber nach, das gesamte JVA-Ensemble zum schützenswerten Einzeldenkmal zu deklarieren, inclusive der 3.70 Meter hohen Mauer.
Das ca. 8.000 qm große ehemalige Gefängnisareal ist im Besitz des Freistaates Bayern. - Bisher gilt lediglich das seit dem Umzug der Häftlinge leerstehende und nur vorübergehend von der Staatsoberkasse genutzte ehemalige Verwaltungsgebäude der JVA in der Inneren Münchner Straße 2, gleich schräg gegenüber dem Münchner Tor, als denkmalgeschützt. Professor Dr. Christoph Zeitler meinte in der Sitzung sogleich süffisant, dass wohl ganz Landshut "immer mehr zum Museum" werde. Die JVA wurde vor 110 Jahren gebaut. Zuvor war das Landshuter Kittchen in der Spiegelgasse neben der St.-Martin-Schule. Diese Immobilie - gegenüber dem Büro der "Förderer" - wurde unlängst von der Lebenshilfe Landshut käuflich von der Stadt erworben.
Die Zukunft des JVA-Geländes ist ja seit Jahren in der öffentlichen Diskussion. Stadträtin Kerstin Sauter wollte dort ein Studentenheim ebablieren. Ein Kongresshotel mit Disco (JU-Vorschlag) wurde immer wieder genannt oder auch eine moderne, innenstadtnahe Wohnbebauung. Eine Idee, die vor allem 2. Bürgermeister Dr. Keyßner favorisiert. Zuletzt wurde das Gelände auch als Standort für ein zeitgeschichtliches Museum vorgeschlagen. Landshut kam jedoch nicht zum Zug. Dieses 50 Mio.-Euro-Museum baut der Freistaat in Regensburg./hs