Ja,die Fußball-Fans hätten gern ein moderneres Stadion, die Eishockey-Fans könnten sich einen neuen Sport- und Erlebnistempel vorstellen und die Badefreunde schauen neidvoll nach Ergolding zum Ergomar oder nach Dingolfing (Caprima), wenn nicht gar nach Erding (Therme). Landshut leistet sich für eine der sieben Grundschulen, wo ehemals CSU-Stadträtin Dr. Anna M. Moratscheck Rektorin war, sogar ein Extra-Lehrschwimmbecken.
Das soll jetzt dringend sanierungsbedürftig sein. Der Wunsch kommt nicht zur Unzeit, denn In Landshut bereiten die potentiellen OB-Kandidaten für die Wahl im Herbst 2016 ihre Projekt-Wunsch-Listen vor.
Doch die Sache mit dem Mini-Hallenbad bekam durch eine Äußerung von Oberbürgermeister Hans Rampf bei der Bürgerversammlung im ETSV09-Sportheim (16.12.) einen neuen Schub. Er will das Schwimmbad der Grundschule St. Wolfgang, wo über 400 Schlerinnen und Schüler die Schulbank drücken, in ein größeres Hallenbad der Schwimmschule integrieren. Denn Schwimmen lernen sei wichtig, so Rampf.
Statt 17.952 nur noch 9.099 von den Schulen
Das Hallenbad wurde 2013 von 50.364 Personen besucht. Im Krisenjahr 2009 waren es noch 54.766, dann 2011 nur mehr 49.480. Doch 2012 kamen sogar 57.763. Wir kennen vergleichsweise die Zahlen des Ergomar in Ergolding nicht, doch mehr als auffallend, ja erschütternd ist der Rückgang der Landshuter Hallenbad-Besucher von den Schulen. Waren es 2009 noch 16.546 und 2010 sogar 17.952, so kamen von den Schulen 2013 nur noch 9.099. Also fast eine Halbierung gegenüber 2010.
Noch drastischer ist der Besucherrückgang im Hallenbad von den Vereinen. 2009 kamen 16.213. Das Jahr drauf (2010) nur mehr ca. die Hälfte, also 8.666 und 2012/13 waren es gar nur mehr 2.088 bzw. 2.262 Besucher von den Vereinen. Keiner der Stadträte des zuständigen Werksenats hat dies hinterfragt oder reklamiert. Da fehlt einer wie ehemals Prof. Dr. Zeitler.
Also warum der drastische Besucherrückgang von den zahlreichen Landshuter Schulen und den stets so hochgelobten Vereinen?
Hilft da wirklich nur eine Erweiterung oder gar ein völliger Neubau eines attraktiven Badetempels. Die Stadtwerke sind der Betreiber der chronisch defizitären Frei- und Hallenbäder. Doch die Stadtwerke sind inzwischen auch bereits mit über 90 Millionen Euro im Zuge des Projekts Biomasseheizkraftwerk bzw. Fernwärme verschuldet, Und sicherlich würde dann sofort auch das stinkreiche Ergolding (40 Mio. Euro auf der hohen Kante) mit einem noch spektakuläreren Neu- oder Erweiterungsbau nachziehen.
Im übrigen sind auch die Besucherzahlen für das Landshuter Freibad nicht berauschend. Im Statistikbuch der Stadt ist nachzulesen, dass 2009 noch 144.166 Besucher kamen, 2013 aber nur mehr 127.106. Und heuer - verregneter Sommer - sollen es noch deutlich weniger gewesen sein.
Nun, der Oberbürgermeister darf laut nachdenken, auch für Projekte über seine Amtszeit hinaus. Die potentiellen OB-Kandidaten wird es freuen, denn mit Spar-Vorschlägen gewinnt man in Landshut keine Wahlen, das mußte einer wie Prof. Dr. Zeitler (FDP) 2010 leidvoll erfahren.
Reichen sieben Grundschulen nicht?
Und Rampf hat sogar den Neubau einer Grundschule im Visier. Die Entwicklung der Schülerzahlen spricht eigentlich nicht dafür. Für 2013/14 meldet das städtische Statistikamt 2.090 Grundschüler in sieben Grundschulen, 2012/13 waren es 2.041 und 2011/12 nur zehn mehr, also 2.051.
Die Einwohnerzahl von Landshut stieg zwar in den ersten zehn Amtsjahren von Rampf um gut 7.000, doch die Geburtenraten sind eklatant schlecht. 2013 wurde nur mehr 547 Kinder geboren, aber über 818 Landshuter sind im gleichen Jahr gestorben. Auch die Zahl der Eheschließungen ist auf einen historischen Tiefstand (300) im Jahre 2013 gesunken. - Die Zuwanderer kamen 2013 in erster Liine vom Ausland, so vor allem aus Rumänien, Polen und Ungarn. Statistisch wirken sich auch die zugeteilten Asylbewerber - mittlerweile über 200 - aus. /hs