Vorgestern wurde die Öffentlichkeit mit der Mitteilung überrascht, dass dieses Jahr von 12. bis 15. März womöglich die letzte Landshuter Umweltmesse stattfinden könnte. Heute wird bekannt, dass Festwirt Peter Vorholzer gegen die Entscheidung des Dultsenats vom 8. Dezember 2014 mit Wetbewerbsanwalt Konrad Dienst vor Gericht ziehen wird. Zwei heikle Themen in einer Zeit, da sich die Parteien und politischen Gruppierungen im Stadtrat für die Nominierung ihrer OB-Kandidaten rüsten. Die Stadt hat ja mit der Auflösung des Bernlochner-Vertrags auch noch eine knifflige Aufgabe vor sich.
Zur Landshuier Umweltmesse: Diese Messe "wackelt" bzw. wird künftig in Frage gestellt, wenn sich nicht die Stadt bzw die Messegesellschaft der Stadt organisatorisch bzw .finanziell beteilt. So brachten es die beiden Hauptverantwortlichen der Messe, Stadtrat Rudolf Schnur und Andrea Lapper (Reformhaus) auf einen Nenner. Heuer werden wohl gerade noch an die 200 Aussteller die viertägige Nulltarif-Messe beschicken. Das wird die Besucherzahlen sicherlich nicht beflügeln. Die Stadt will grundsätzlcih helfen, heißt es aus dem Rathaus aber vorher müssen Schnur und Lapper dem Aufsichtsrat der Messe GmbH Zahlen, Daten und Fakten liefern.
Im Herbst findet dann die letzte Niederbayenschau in der 12-jährigen Amtszeit von OB Hans Rampf statt. Der Besuch dieser Messe - ca. 110.000 Besucher - ist kostenpflichtig. Die Themen der Umweltmesse finden sich im übrigen auch fast vollständig bei der mehrfach größeren Niederbayernschau: Bauen und Wohnen, Energie, Mobilität, gesunde Ernährung usw.
Zu den Dulten: Heute, Freitag, wurde bekannt, dass Festwirt Peter Vorholzer gegen die Entscheidung des Dultsenats vom 8. Dezember 2014 vor Gericht ziehen wird. Und zwar mit Anwalt Konrad Dienst, ein bekannter Wettbewerbsrechtler. Vorholzer hatte sich bei der Ausschreibung der Festzeltbetriebe für beide Dulten beworben und dies in einem Neunpunkte-Kriterienkatalog jeweils ausführlich begründet. Vorholzer kam bisher jeweils nur bei der Herbstdult (Bartlmädult) zum Zug, er wollte beide Dulten, also auch die angeblich lukrativere Frühjahrsdult von Festwirt Franz Widmann sen. Doch der Dultsenat entschied sich unter dem Vorsitz des neuen 3. Bürgermeisters Erwin Schneck gegen Vorholzer, der sich weiterhin zumindest bis 2016 mit der Bartlmädult begnügen muss.
Peter Vorholzer hat uns bereits zum 8.12.2014 die Bewertungskriterien zukommen lassen. Er ist überzeugt, dass ein wirklich unabhängiges Gremium zu seinen Gunsten entschieden hätte. Dieses Gremium sollen jetzt die Richter werden. Geärgert hat Vorholzer vor allem die Tatsache, dass seine Bewerbung schon im Vorfeld der Dultsenatsitzung vom 8.12.2014 von mehreren Politikern wie OB Rampf, Bürgermeister Schneck (Sitzungsleiter) und LM-Fraktionschefin Prof. Goderbauer-Marchner vorschnell tendenziell kommentiert wurde. Da war abfällig von "Dumpingpreisen" die Rede und dass Vorholzer die Maß Bier für 6.90 €uro (Widmann für 7.10 Euro) anbieten wolle. Auf der Speisekarte soll Vorholzer gar um 30 Prozent günstiger gewesen sein. Mittlerweile konnte man erfahren, dass z.B. die Wahl der Miss Frühjahrsdult im Widmann-Festzelt angeblich sogar von der Stadt bezuschusst wird.
Nun ja, eine gerichtliche Entscheidung könnte am Ende dazu führen, dass die Stadt alle Festzelte (auch das Weinzelt und das Krämmer-Zellt usw.) künftig offen und überregional ausschreiben wird bzw. muß. Doch die Mühlen der Gerichte sind bekanntlich relativ langsam. Vor Herbst 2015 ist keine Entscheidung zu erwarten und bis dahin bleibt alles wie bisher: die Frühjahrsdult bleibt bei den Widmanns und die Herbstdult bei den Vorholzers. /hs