Zu einem ersten Abstimmungsgespräch trafen sich kürzlich die Obersüßbacher Bürgermeisterin Helga Kindsmüller und der Landshuter Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gambke. Dabei fanden die beiden sehr schnell zusammen, haben doch beide mit langjähriger Tätigkeit in internationalen Konzernen einen ähnlichen beruflichen Hintergrund.
Das Management einer Gemeinde muss ebenso sachorientiert gemacht werden wie eine Aufgabe im Unternehmen, ist Helga Kindsmüller überzeugt. Gambke konnte dem nur zustimmen. "Den meisten Bürgerinnen und Bürgern sei nicht bewusst, dass politische Arbeit in den Parlamenten und Ausschüssen harte Sacharbeit ist. Allein zum Beispiel das Jahressteuergesetz umfasst mehrere hundert Seiten an Gesetzestext und Änderungsanträgen. Und die müssen von den Abgeordneten durchgearbeitet und bewertet werden", beschreibt der Abgeordnete seine Arbeit.
Die Koalition hatte das Jahressteuergesetz mit dem Namen "Gesetzentwurf zur Anpassung der Abgabenordnung an den Zollkodex der Union und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften" getarnt, um eine Auseinandersetzung über die Versäumnisse der großen Koalition in der Steuergesetzgebung zu verhindern. So waren sich die beiden Grünen Politiker einig: "Nur mit Transparenz und Offenheit sowie der Auseinandersetzung in der Sache sind Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen und für Politik zu interessieren."
Diese Transparenz müsse auch bei der ärztlichen Versorgung im südlichen Landkreis Landshut endlich erreicht werden, forderte die Erste Bürgermeisterin von Obersüßbach. Gambke versprach, sich weiter dafür einzusetzen, dass der Versorgungsbereich Landkreis von der Stadt Landshut getrennt werde. Denn durch die Attraktivität Landshuts für Arztpraxen sei im Gesamtgebiet Landkreis und Stadt Landshut eine Überversorgung festgestellt worden, aber die beruhe wahrscheinlich allein auf der hohen Zahl an niedergelassenen Ärzten im Stadtbereich Landshut. "Es ist erschreckend, dass wir keine Transparenz für die regionale Versorgungslage haben. Denn nur auf der Basis von Fakten sind sachorientierte Entscheidungen möglich. Das kann natürlich zu Anpassungsmaßnahmen in der Stadt Landshut führen, und da scheut man offensichtlich die öffentliche Auseinandersetzung.
Dabei geht die ärztliche Versorgung wirklich jeden an", so Gambke. Er sei in einem ständigen Kontakt mit der kassenärztlichen Vereinigung Bayern, in sehr guter Abstimmung mit Landrat Peter Dreier und dem Bürgermeistersprecher im Landkreis, Alfred Holzner. "Ich hoffe sehr, dass wir mit unserer gemeinsamen Initiative Erfolg haben werden und den Versorgungsbereich Landshut mit den Kommunen Ergolding, Altdorf und Kumhausen vom Landkreis trennen können. Denn erst dann wird es mehr Arztstellen auch in den ländlicheren Gemeinden des Landkreises geben können", beschrieb Gambke das Ziel der Aktion.