Das Internetforum der Jungen Union Landshut ist nicht gerade besonders informativ oder attraktiv. Unter "News" ist ein kritischer Artikel über den grünen MdB Gambke vom 28. Januar die letzte Meldung, der seinen Familienwohnsitz nach Hamburg verlegt hat und in Landshut nur mehr eine Zweitwohnung sowie ein Bürgerbüro in der Regierungsstraße 545 hat. Der 9. Mai - JU-Krieshauptversammung - wird einzeilig als "voraussichtlich" angekündigt.
Ansonsten entspricht der Internetauftritt sicherlich nicht den Ansprüchen, die der JU-Vorsitzende und Aspirant für den CSU-Parteivorsitz am 24. März im Bernlochenr formuliert hat. Thoms Haslinger versprach die Landshuter CSU zu einer in jeder Beziehung modernen Partei-(Organisation) zu formen.
Am 9. Mai will Haslinger, obwohl erst 28 Jahre jung, den JU-Vorsitz abgeben. Sein Nachfolger soll angeblich der Jura-Student Ludwig Schnur werden, Sohn von CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur. Neu-Stadtrat Maximilian Götzer (25), der früher ebenfalls als potentieller JU-Chef gehandelt wurde, ist ja am 24. März überraschend als einer der vier Stellvertreter von Parteichef Radlmeier gewählt worden, jene Position, die zuletzt Thomas Haslinger hatte. Doch dieser ist in der Kampfabstimmung auch für diesen Posten gegen Stadträtin Gaby Sultanow mit 165:89 Stimmen deutlich unterlegen. Haslinger ist also künftig - ohne JU-Vorsitz - "nur" noch Stadtrat und Fraktionsvorsitzender der Jungen Liste/Bürger für Landshut. Auch diese im Stadtrat kleinste Fraktion hat ein eigenes von der Stadt bezahltes Büro im Rathaus samt Teilzeitsekretärin. Dort darf jedoch keine parteipolitische Tätigkeit erfolgen.
Die Junge Union hat knapp 140 Mitlgieder. Die Hälfte davon ist auch gleichzeitig bei der CSU. Bei der JU darf man bis zum 35. Lebensjahr bleiben. Früher gab es in Landshut auch eine eigene CSU-Schülerunion. Die anderen Landshuter Parteien haben gar keine oder nur wenig bekannte bzw. kaum aktive Jugendorganisationen. Bei der SPD gab es bis vor einigen Jahren eine recht muntere Juso-Gruppe, die vorzugsweise im "Schwarzen Hahn" tagte. Aktuell ist von Jusos nichts mehr zu hören. Die Grünen haben eine Grüne Jugendgruppe, doch auch diese tritt kaum in Erscheinung. Der Verein der Freien Wähler hat keine Landshuter Nachwuchsorganisation, auch der Verein der Landshuter Mitte nicht. Bei der FDP sind die JuLis (Junge Liberale) vielleicht gerade noch auf dem Papier vorhanden, dabei ist Stadtrat Norbert Hoffmann mit seinen 32 Jahren noch im besten JuLi-Alter.
Würde eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre die Jungen Leute zu mehr politischem Engagement befeuern? In Österreich gilt bereits generell das Wahlalter 16. Auch in einigen Bundesländern wie z.B. Bremen und Hamburg darf bei den Kommunalwahlen schon mit 16 gewählt werden. Bei der Grünen Jugend steht die Forderumg nach dem Wahlalter 16 im Programm. Die JU ist eher dagegen. /hs