Der Termin voraus: Der 2. Landshuter Hungermarsch findet am Samstag, 20. Juni, 14 Uhr, von der Grieserwiese aus in die Altstadt statt. Viele Organisationen nehmen teil. „Hunger auf Veränderung" und „gemeinsam für eine gerechte Welt" – mit diesen Slogans lädt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) erneut zum Hungermarsch nach Landshut ein. Vorgestellt werden an drei Stationen, von der Grieserwiese über das Ländtor, Beispiele für gutes Wirtschaften und kluges Kaufen.
Mit richtig steuern will man der Politik die Richtung vorgeben. Eine ökumenische Andacht in der Martinskirche widmet sich dem „sinnvollen Leben". Mit dabei sind die Diakonie, die Bauernverbände BDM und AbL, der Bund Naturschutz, die Zivilcourage, Tagwerk, Stopp TTIP Landshut und das Schutzbündnis Tier und Umwelt.
Die Holzland Blaskapelle begleittden Hungrmarsch musikalisch.
Vor genau 50 Jahren forderte der katholische Sozialethiker Oswald von Nell-Breuning eine Revolte der Verbraucher. Er bezeichnete schon damals unsere Gesellschaft als widerlich, weil sie „einen erstickenden Überfluss an Waren produziert und schamlos zur Schau stellt, während sie draußen ihre Opfer der Lebenschancen beraubt, weil sie sich und ihre Mülleimer vollstopft, während sie die kärglichen Nahrungsmittel in den Gebieten ihrer Aggression vergiftet und niederbrennt." Diese Analyse unserer wirtschaftsorientierten Gesellschaft hatte weder den heutigen Klimawandel noch die zerstörenden Umweltkatastrophen und auch nicht die völlige Ausbeutung aller Rohstoffe vor Augen.
In Gedenken an Nell-Breuning, der in diesem Jahr 125 Jahre geworden wäre, greift die KAB erneut seinen Appell an die Verantwortung der Verbraucher auf, in dem er sogar eine „Revolte gegen dieses System" forderte. Ein System, in dem der Mensch einen großen Teil seines Einkommens ausgibt, nicht um sich das zu beschaffen, was für ihn selber wünschenswert und nützlich ist, sondern was er glaubt anschaffen zu müssen, um seine Geltung nach außen zu sichern. Seine Bedürfnisse und Wünsche dürfe der Verbraucher nicht der Industrie oder der Werbewirtschaft überlassen, da er sonst zum „Sklaven seines Prestigedenkens" wird.
Die Einsicht des Einzelnen reicht für die gesellschaftliche Veränderung nicht aus. Auch die politischen Rahmenbedingungen müssen richtig gesetzt werden. Dafür setzt sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ein und bringt Initiativen und Organisationen zusammen, die diesen Hunger auf Veränderung mittragen. Wie schon im letzten Jahr sind die Interessen der Bauern, Arbeitnehmer, der regionalen Wirtschaft, der Kirchen und der Verbraucher mit Redebeiträgen vertreten.
Aufstellung für den Hungermarsch am Samstag, den 20. Juni, ist um 14 Uhr auf der Grieserwiese (nahe Zeughaus) und führt über das Ländtor zur Martinskirche, wo eine ökumenische Andacht Mut und Kraft für die notwendigen Veränderungen geben wird. Musikalisch begleitet wird der Marsch von der Holzland Blaskapelle und dem Liedermacher Ben Patschky.
Bauern, die den Marsch mit Traktoren begleiten möchten, wenden sich bitte vorab an KAB-Diözesansekretär Rainer Forster (Tel. 08161-21329).