Landshut. Oberbürgermeister Hans Rampf ließ die Katze erstmals am 7. Dezember bei einer Pressekonferenz im Klinikum aus dem Sack. Das 526-Betten-Haus ist hoch defizitär. Explosionsartig steigenden Personalkosten stehen nur minimale Gewinne gegenüber..OB Rampf, auch Aufsichtsratsvorsitzender der eGmbH Klinikum, nahm erstmals das Wort "Verkauf" (Priivatisierung) in den Mund. Sein Stellvertreter im Aufsichtsrat,. BfL-Fraktions- chef Bernd Friedrich, sprach kurz danach bei den Haushaltsberatungen von einer drohenden "Katastrophe". Noch drastisches drückte es FDP-Fraktionschef Prof. Dr. Christoph Zeitler aus: "Angesichts der drohenden Verluste kann es einem Angst und Bange um das Klinikum werden." Schon werde "über Personalabbau spekuliert und dagegen demonstriert".
Rhön-Kliniken boten 65,8 Mio. Euro für 540 Krankenhausbetten
Vor einigen Jahren wurde der Verkauf der drei Kreiskrankenhäuser in Eggenfelden (294 Betten), Pfarrkirchen (140 Betten) und Simbach (96 Betten) lm Landkreis Rottal-Inn von der Bevölkerung per Bürgerentscheid mit 90 Prozent abgeschmettert. Die größte Niedelage der ansonsten sehr popülären ehemaligen Landrätin Bruni Mayer. Die privaten Rhön-Kliniken boten 65,8 Milionen Euro für die drei Krankenhäuser. mit zusammen 540 Betten. An sich ein guter Preis und ein Anhaltspunkt, was man wohl für das 526-Betten-Klinikum Landshut bei einem Verkauf erzielen könnte.
Diese Frage bewegt mittlerweile sogar den finanzkräfigen Landkreis Landshut mit Landrat Josef Eppeneder an der Spitze, der sich mit seinen drei Kreiskrankenhäusern in Landshut-Achdorf (302 Betten), Vilsbiburg (200 Betten) und Rottenburg (66 Betten) einer weitgehenden Kooperation bzw. Fusion widersetzt. Doch aus dem Landkreis ist zu vernehmen, dass ein Kauf des Landshuter Klinikums finanziell durchaus im Bereich des Möglichen und "absolut kein finanzielles Abenteuer" wäre. Das käme praktisch einer kalten Fusion gleich. Fest steht, dass die Verantwortlichen Im Landkreis auch die Möglichkeit einer käuflichen Übernahme des Klinikums bereits durchgerechnet haben. Zusammen wären das dann in Stadt und Landkreis 1094 Betten. Dazu käme womöglich noch das Kinderkrankenhaus St. Marien. Der Landkreis hat derzeit nur 14 Millionen Euro Schulden, pro Kopf der 150.000 Einwohner sind das lediglich 80 Euro. - Ein weiterer Bericht folgt zu diesem Thema.
Am Donners- tag besichtig- ten Stadträte mehrerer Frak- tionen die ehe- malige, 1980 in Betrieb gesetz- te Wäscherei. Sie ist längst nicht mehr in Betrieb. Dieser Bereich ist seit vielen Jahren privatisiert.
Das Klinikum Landshut wurde 1965 an der Robert-Koch-Straße mit anfangs 501 Planbetten (6-Bett-Zimmer) eingeweiht. Später wurde das Klinikum auf 603 Betten erweitert und zuletzt im Zuge der Krankenhausreform auf 526 Betten (Ein- und Zwei-Bett-Zimmer) reduziert. Im September 2003 - noch unter OB Josef Deimer - wurde das Klinkum in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH) überführt. /hs