23.00 Uhr: In Niedersachsen sind so gut wie alle Stimmbezirke ausgezählt. Die ersten Prognosen unmittelbar nach 18 Uhr sahen beide Lager völlig gleichauf, auch um 19 Uhr bei den HEUTE-Nachrichten: Sensationell ist das Wahlergebnis der FDP mit am Ende 9,9 Prozent, obwohl sie bis vor wenigen Tagen noch bei unter 5 Prozent gehandelt wurde. Neuer Regierungschef kann jetzt Stefan Weil (SPD) werden.
Wahlbeteiligung: 59,4 Prozent (6,1 Millionen Wahlberechtigte)
Kurz nach 23.00 Uhr waren alle Stimmbezirke ausgezählt.
Die ARD meldete das vorläufige amtliche Wahlergebnis:
Für SPD und Grüne 69 Sitze, also einen Sitz mehr als für CDU und FDP (68 Sitze).
CDU: 36.00 Prozent (42,5 % zuletzt) - 6,5 %
SPD: 32,6 Prozent (30,3 % zuletzt) + 2,3 %
Die Grünen: 13,7 Prozent (8.0 % zuletzt) + 5,7 Prozent
FDP: 9,9 Prozent (8,2 % zuletzt) + 1,7 %
Die Linke: 3,1 Prozent (7,1 % zuletzt) - 4 %
Piraten: 2,1 Prozent
Sonstige: 2,6 Prozent (3,9 % zuletzt) - 1,3 %
Noch um 21.05 Uhr wurden für beide Lager jeweils 73 Sitze hochgerechnet.
Um 20.17 Uhr wurden für beide Lager jeweils 74 Sitze hochgerechnet.
Hier die Hochrechnung zu den "heute"-Nachrichten um 19 Uhr:
CDU 36,4 Prozent (- 6,1 %) - 60 Sitze
SPD 32,7 Prozent (+ 2,4 '%) - 53 Sitze
Grüne 13,6 Prozent (+ 5,6 %) - 22 Sitze
FDP 9,7 Prozent (+ 1,5 %) - 15 Sitze
Die Linken 3,3 Prozent (- 4,7 %)
Piraten unter 2 Prozent
Das heißt: beide Lager - CDU/FDP und SPD/Grüne - haben um 19 Uhr jeweils 75 Sitze.
SPD und Grüne haben um 19 Uhr lediglich eine leichte Mehrheit der Wähler-Stimmen, aber keinen Sitz mehr. Alles kann sich die nächsten Minuten und Stunden noch so oder so ändern.
Aus dem ARD-Wahlstudio wird berichtet, dass die FDP 80 Prozent ihrer Stimmen als Leihstimmen von der CDU bekommen hat.
Der seit Monaten umstrittene FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler kann jetzt wohl Vorsitzender bleiben.
Peer Steinbrück (66) bleibt Kanzlerkandidat der SPD. Das haben heute er selbst und alle führenden SPD-Vertreter so einhellig erklärt.
Der am Ende denkbar knappe, noch nie so erlebte Wahlsieg des linken Lagers ist in erster Linie ein grandioser Erfolg der Grünen, die über fünf Prozent an Wahlerstimmen (ohne Leihstimmen) zulegen konnten. Im Laufe des Wahlabends haben die knappen Mehrheitsverhältnisse zwischen beiden Lagern ja mindestens zehnmal gewechselt, wobei anfangs zumeist das CDU/FDP-Lager die Nase vorn hatte.
Altkanzler Gerhard Schröder, ehemals auch Ministerpräsident in Niedersachsen, hat bereits ein Gratulationstelegramm an den Wahlsieger Stefan Weil (bisher Oberbürgermeister in Hannover) geschickt. Gattin Doris Schröder-Köpf (49, von Beruf Journalistin) wird erstmals SPD-Landtagsabgeordnete. /hs