Noch hat die Landshuter FDP zwei Stadträte - Dr. Maria Fick und Norbert Hoffmann - im Stadtrat. Sie verlieren wohl am Freitag, 21. Juni, bei der Vollsitzung des Stadtrats ihren Fraktionsstatus und damit auch ihre Sitze in den Ausschüssen, sowie auch das Büro im Rathaus samt 15-Stunden-Sekretärin. Am Montag, 24. Juni, 19 Uhr, müssen die ca. 65 Mitglieder der Partei im Clubzimmer des Bernlochner im Rahmen einer Nachwahl darüber entscheiden, wer Prof. Dr. Christoph Zeitler als Landshuter FDP-Parteichef nachfolgen soll.
Es gibt bisher zwei Bewerber. Das ist einmal der stellvertretende Vorsitzende Marco Altinger (34), gelernter Polizist, aktuell Betreiber einer Karateschule und seit einigen Monaten Vorsitzender des 1360 Mitglieder starken Sportvereins VfL Landshut-Achdorf. Es ist kein Geheimnis, Altinger wird vor allem von Parteifreunden um den ehemaligen FDP-Vorsitzenden Alois Rohrsetzer unterstützt.
Ein Teil der Vorstandschaft favorisiert jedoch den 50-jährigen Bauingenieur Alexander Putz, derzeit Beisitzer in der Vorstandschaft der Landshuter FDP. Zeitler ist, wie bekannt, am 22. Mai in erster Linie aus der FDP ausgetreten, weil er mit der Bundes- und der Europapolitik nicht mehr einverstanden ist. Auch das Umfallen der FDP als Koalitionspartner der CSU bei der Abschaffung der Studiengebühren hat dem Landshuter FDP-Frontmann absolut nicht gefallen. Mittlerweile muß er sich täglich überall fragen lassen, ob und wo er sich künftig - über 2014 hinaus - politisch engagieren will. Kein Zweifel, die 2004 gegründeten "Bürger für Landshut" (BfL), wie die Freien Wähler keine Partei, sondern lediglich ein Verein, würden Prof. Zeitler gern in ihr Kandidatenteam für die Stadtratswahl in genau neun Monaten (16.3.2014) aufnehmen.
Stadtratsplenum beschließt am Freitag über sechs Stadtratskollegen
Die neu formierte Landshuter Mitte kommt wohl weniger in Frage, obwohl sich diese Gruppierung mit Prof. Dr. Thomas Küffner (42) als Sprecher gern offen für alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger anpreist. Das 20-Punkte-Progrmam der "LM" könnte Zeitler durchaus mittragen. Der Prteiausstritt hat bei den anderen Stadtratskollegen nicht nur für Schadenfreude gesorgt. Mehrere Stadträte, auch Grüne, äußerten offen Respekt für die "Konsequenz" des liberalen Kollegen. Ob und wie Zeitler und seine ehemalige FDP-Fraktionskollegen künftig ihre Mitarbeit im Stadtrat orgnaisieren wollen, ist noch offen. Das Mittel der Ausschußgemeinschaft bietet sich da an, so wie es bereits Christine Ackermann (ödp), Elke März-Granda (parteilos, 2008 gewählte Grüne) und Robert Neuhauser (Bayernpartei, ehemals Mitbegründer der "Bürger für Landshut", dann nach 2008 kurzzeitig Mitglied der FDP-Stadtratsfraktion) auch ohne Parteibüro und Teilzeitsekretärin praktizieren. Das bisherige FDP-Fraktionsbüro wird wohl am Freitag (21.6.) nach entsprechenden Beschlüssen des Plenums aufgelöst. Die Sekretärin verliert ihren Job.
Am Freitag wird sich auch klären, ob die aus der CSU-Fraktion ausgetretenen Stadträte Prof. Goderbauer-Marchner, Prof. Küffner und Hans-Peter Summer (sie sind weiterhin CSU-Mitglieder) als neu formierte "Landshuter Mitte" eine eigene Fraktion oder wenigstens eine Ausschußgemeinschaft (mit dem Recht auf Sitze und Stimme in den Ausschüssen) bilden dürfen. Die 43 Stadträte - der 44. Stadtrat, Mundi Lohr, ist ja seit Weihnachten 2011 im Koma - haben zusammen mit OB Rampf das letzte Wort. Man darf sich am Freitag (21.6.) um 15 Uhr bei dieser öffentlichen Sitzung im neuen Plenarsaal auf viele Debattenbeiträge gefaßt machen. Kein Zweifel, in der Öffentlichkeitsarbeit hat das "LM"-Trio - siehe Infostand am Samstag vorm Rathaus (auch OB Rampf ließ sich dort sehen) - seit Wochen die Nase vorn. /hs