Knapp 24 Stunden nach der Wahl des neuen Landshuter FDP-Vorsitzenden Alexander Putz (49) schickte der bis zuletzt als Mitbewerber um den Parteivorsitz gehandelte Marco Altinger (34) die folgende persönliche Stellungnahme bzw. Erklärung für seinen überraschenden Verzicht auf eine Kampfkandidatur. Altinger erhebt dabei schwere Vorwürfe:
„Nach eingehenden Überlegungen, meine persönliche und die Zukunft der Landshuter FDP betreffend, bin ich zur Überzeugung gekommen, nicht für die Position als Vorsitzender der Landshuter FDP (55 Mitglieder - Anm. d. Red.) zu kandidieren. Deshalb habe ich am Montagabend meine in der Öffentlichkeit und parteiintern angekündigte Kandidatur zurückgezogen.
Sicherlich, diese Entscheidung mag für viele meiner langjährigen Weggefährten, Parteifreunde, Unterstützer und noch mehr für Beobachter überraschend gewesen sein. Für mich ist sie aber die logische Konsequenz aus den Ereignissen und Entwicklungen der vergangenen vier Wochen.
Alles, was sich seit dem unerwarteten Abschied von Prof. Dr. Zeitler (22.05.) aus der FDP hinter den Kulissen abgespielt hat, ließ mich mein politisches Engagement in „meiner" FDP, deren Mitglied ich seit nunmehr fast zehn Jahren bin, in einem anderen Licht erscheinen. Die persönlichen Anfeindungen und intern geäußerten Beleidigungen gegen meine Person im Vorfeld der Neuwahl des ersten Vorsitzenden, gingen so weit, dass ein „Zerreiben" der Partei in den zu erwartenden Grabenkämpfen zweier gleich starker Lager um die Nachfolge Zeitlers zu erwarten war. Das kann nicht im Sinne der Partei sein und würde die wertvolle und wichtige politische Arbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger gefährden.
Ich bin jemand der die Dinge beim Namen nennt. Ich stehe für einen Neuanfang. Einen wirklichen Neuanfang kann es meiner Überzeugung nach aber nur geben, wenn alle Beteiligten in Geschlossenheit, Stärke und insbesondere Einigkeit voranschreiten. In der aktuellen Situation konnte ich diese Chance auf einen wirklichen Neuanfang aber nicht erkennen.
Die Wahl des ersten Vorsitzenden ohne gleichzeitige Wahl des gesamten Vorstandes lässt viele Möglichkeiten uneröffnet. Somit habe ich für mich und im Sinne der weiteren Entwicklung der Landshuter Stadt-FDP entschieden, dass es zielführender und besser ist, wenn ich den Vorsitz nicht übernehme.
Dieser Verzicht auf eine Kampfkandidatur bedeutet aber für mich nicht gleichzeitig eine Rückzug von meinen Ämtern oder eine Veränderung meiner politischen Ziele. Ich werde weiterhin und voller Engagement meine politischen Überzeugungen äußern und diese nach innen und außen vertreten. Sachpolitik – nicht Machtpolitik – steht dabei in meinem Fokus. Als waschechter Landshuter, fast 10-jähriges Mitglied der FDP, stellvertretender Vorsitzender des FDP Landshut-Stadt und Listenkandidat für den Bezirkstag 2013, stelle ich mich der Wahl am 15. September. Auch mein Bestreben, im kommenden Jahr in den Landshuter Stadtrat einzuziehen ist ungebrochen.
Ich werde mich weiterhin aktiv für Landshut und die Region Niederbayern einsetzen und werde alles daran setzen, die Interessen der Mitbürgerinnen und Mitbürger bestmöglich zu vertreten.
Ich gratuliere dem nunmehr neu gewählten Vorsitzenden Alexander Putz zu seiner Berufung zum Vorsitzenden und wünsche ihm eine allseits gute Hand und viel Erfolg bei der weiteren Entwicklung der Partei und bei der täglichen politischen Arbeit.
Gezeichnet:
Marco Altinger
Stellv. Vorsitzender FDP Landshut-Stadt