Christian Pollner, Junge Wähler - Foto: W. Götz
Landshut – gw (22.03.2021) Auf vier Säulen erläuterte Stadtrat Christian Pollner seine Eckpunkte zum Haushalsplan: Infrastruktur, Schulen und Kitas, Vereine und Sport sowie die missliche Lage für den Einzelhandel und die Gastronomie. Für Pollner steht aber fest, dass eine Kommune nur das ausgeben kann, was ihr an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht.
Die Landshuter Verkehrssituation nannte Jungstadtrat Christian Pollner „suboptimal“. Es kann nicht sein, dass man vom Osten in den Westen, von Auloh in die Münchnerau für 13,5 Kilometer zu Stoßzeiten mehr als 45 Minuten braucht. Zudem schnüren die gerade mal vier Isarquerungen den Verkehr ein. Daher sei eine Westtangente unabdingbar. Auch reicht der Ausbau des Radwegenetzes in Landshut noch lange nicht aus.
Die Stadt Landshut, so Pollner, müsse zuerst ihre Pflichtaufgaben abarbeiten. Daher haben Schulen vor dem Stadttheater Vorrang. Alles andere wäre nicht fair gegenüber Schülern und Lehrern, die seit Jahren gezwungen sind, in Containern zu unterrichten.
Schwierig sieht Christian Pollner die Situation vieler Jugendlicher, die in Vereinen oft ihre zweite Heimat sehen. Doch durch die Pandemie sind alle Sportanlagen seit langer Zeit gesperrt, Vereine verlieren Mitglieder und damit finanziellen Spielraum. Und die Jugendlichen verlieren einen Zufluchtsort, ihre Mannschaft, ihren Sportsgeist. So sind Jugendliche mitunter die größten Verlierer in der Corona-Krise. Kein geregelter Ablauf mehr, kein geregelter Unterricht, kein normales Privatleben, kein Ausgehen, keine sozialen Kontakte, kein Kino, kein Sport.
Daher appellierte Christian Pollner eindringlich an Oberbürgermeister Alexander Putz, seine Kollegen im Stadtrat und an die Verwaltung: „Wir müssen die Jugend dringend unterstützen, damit sie nicht zu den Corona-Verlieren werden. Daher dürfen wir auf keinem Fall freiwillige Leistungen für unsere Sportvereine kürzen.“
Daher plädiert Pollner für eine Öffnung des Einzelhandels, der Gastronomie und der Sportvereine unter Einhaltung der Hygieneregeln. „Wenn nichts unternommen wird, werden unsere Alt- und Neustadt nur noch aus leeren Ladenzeilen bestehen. Seiner Meinung kann es nicht sein, dass Corona im Einzelhandel ansteckender ist, als im Supermarkt.
Christian Pollner kündigte an, dem Haushalt für 2021 zuzustimmen.
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