Kornelia Möller, Landshuter Bundestagsabgeordnete der Linken, hat am Mittwoch (10.7.), die Gemeinschaftsunterkunft in Geisenhausen besucht und dort Gespräche mit den Bewohnern und Vertretern von der Initiativgruppe "Buntes Miteinander Geisenhausen" geführt. Die Abgeordnete erklärt hierzu: "Das Lager in Geisenhausen ist entgegen den Äußerungen von Regierungspräsident Grunwald in den lokalen Medien keine 'gute Gemeinschaftsunterkunft', denn derlei Unterkünfte sind grundsätzlich keine gute Lösung, um Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen."
Die Bewohner müssen zu dritt in Zweipersonenzimmern leben, Lebensmittel und persönliche Habe auf dem Boden lagern, weil die Stauräume für diese Belegung nicht ausreichen, und sind zur Langeweile verdammt, weil sie weder arbeiten dürfen noch entsprechende Freizeitangebote haben.
Bei ihrem Besuch im Flüchtlingslager in Geisenhausen konnte Kornelia Möller mit Aktiven von "Buntes Miteinander Geisenhausen" ins Gespräch kommen: "Ich habe größten Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement der Geisenhausener Bürger und Bürgerinnen. Ohne ihre Arbeit wäre das Lager noch wesentlich trister. Die Einrichtung von Spielmöglichkeiten für die Kinder, Deutschkursen oder Betreuung bei Arzt- und Amtsterminen durch "Buntes Miteinander Geisenhausen" sind großartig - die Regierung von Niederbayern kann sich aber nicht für das Engagement freiwilliger Helfer rühmen, sondern sollte selbst für den Grundbedarf sorgen. Dazu gehören sozialpädagogische Betreuung, Deutschkurse, das Schaffen von Freizeitmöglichkeiten und insbesondere eine transparente Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung der ehrenamtlich Aktiven. Einige der ungenutzten Räume im Keller des Lagers sowie eine vernünftige finanzielle Grundausstattung für solche Aktivitäten zur Verfügung zu stellen, dürfte als erste Sofortmaßnahme kein Problem seien."
Im Gespräch mit Flüchtlingen im Lager wurde insbesondere die Inszenierung von Regierungspräsident Grunwald bei seinem Besuch kritisch bewertet. Kornelia Möller erklärt hierzu: "Anstatt persönlich mit den Flüchtlingen über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen, inszeniert Grunwald eine Show, die einzig seiner medialen Selbstdarstellung nutzt. Vorzeigezimmer präsentieren und sich selbst loben löst kein einziges der real bestehenden Probleme. Die realen Probleme der Menschen in den überbelegten Zimmern, wie sie beispielsweise den Transport zu ihren Arzt- und Amtsterminen in Landshut von ihrem kargen Bargeld bestreiten sollen, bestehen aber weiter. Nach den Ankündigungen der Staatsregierung für eine menschlichere Flüchtlingspolitik ist jetzt Regierungspräsident Grunwald gefordert, dem Taten folgen zu lassen."