Landshut - pm (18.06.2021) Corona-Verstöße, Demonstrationen, Enkeltrick: Alles andere als ruhig hat es die Landshuter Polizei derzeit. Mit dem neuen Leiter der Polizeiinspektion Robert Weber sprach Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) darüber, was die Beamten derzeit am meisten beschäftigt. - Seit Ende letzten Jahres leitet Robert Weber die Polizeiinspektion Landshut und ist damit Chef von derzeit 135 Beamtinnen und Beamten. Künftig werden es noch mehr sein: Dank dem neuen Stellenkonzept 2025 des Freistaats wird auch die PI Landshut mehr Personal bekommen.
„Die zusätzlichen Stellen sind sehr gut für Niederbayern und hier speziell für Landshut. Es geht bei uns weiter nach oben“, so Weber erfreut. In den kommenden Jahren werde der Personalstamm Schritt für Schritt wachsen. „Lange haben meine Kollegen und ich auf eine Anpassung der Zuteilungskriterien gepocht. Jetzt ist explizit auch die Arbeitsbelastung einer Dienststelle ein Maßstab für die Zuteilung. Das hilft uns in Landshut sehr“, so Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier.
Die zusätzlichen Kräfte kann die Polizeiinspektion gut gebrauchen. „Unsere Lage im erweiterten Einzugsbereich von München bringt viel Arbeit mit sich. Die PI Landshut muss ein breites Tätigkeitsspektrum abdecken“, hielt Weber fest. Daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert: „Von einer Beruhigung durch Corona kann nicht die Rede sein. Die Einsatzzahlen waren 2020 etwa genauso hoch wie im Jahr davor“.
Einbruchszahlen rückläufig
Allerdings hätten sich die Schwerpunkte verlagert. Die Zahl der Einbrüche habe sich, wie schon in der Zeit davor, auch im vergangenen Jahr weiter verringert. „Nachdem die Region Landshut vor einiger Zeit unter einer Serie von Wohnungseinbrüchen gelitten hat, zeigen die Maßnahmen Wirkung. Das ist sehr erfreulich, denn ein Einbruch in die Wohnung oder das Haus belastet die Menschen. Hier geht es schließlich direkt ins Private“, schilderte Weber. Durch die Präventionsarbeit der Polizei aufmerksam gemacht, hätten viele Bürger ihr Zuhause nachgerüstet. Auch die Grenzkontrollen leisteten einen Beitrag.
Die Corona-Auflagen und deren Verstöße beschäftigten natürlich auch die Landshuter Polizei. „Hier sind die Beamtinnen und Beamten immer mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgegangen. Meinen höchsten Respekt dafür! Wenn beispielsweise jemand in der Innenstadt einmal offensichtlich seine Maske vergessen hatte, so reichte in der Regel ein freundlicher Hinweis. Kommunikation und Interaktion sind auch allgemein das A und O“, unterstrich der PI-Leiter.
Keine Toleranz
Keine Toleranz hingegen zeigt die Polizei gegenüber Callcenter-Betrügereien. Die nehmen weiter zu. Dies konnte auch Helmut Radlmeier bestätigen: „Der klassische Enkeltrick scheint – so der subjektive Eindruck – immer öfter in der Region versucht zu werden“. „Diese Betrüger sind tatsächlich äußerst perfide“, betonte Weber. „Sie stellen sich auch auf aktuelle Begebenheiten ein. Eine neue Variante kam etwa in der Pandemie auf: Da ruft der angebliche Arzt an und bittet um eine Zahlung, damit ein teures Medikament für den Enkel beschafft werden kann. Die Hilfsbereitschaft älterer Menschen wird gezielt ausgenutzt“.
Zugenommen haben auch die Demonstrationen: „2019 hatten wir in Landshut noch 70 Demonstrationen. Im vergangenen Jahr waren es schon 95“, berichtete Weber. Der Aufwand vor, während und nach einer Demo ist für die Polizei hoch: Der Verkehr muss geregelt werden, vor Ort müssen Einsatzkräfte zur Verfügung stehen, um bei Bedarf eingreifen zu können, Gegendemos müssen begleitet werden. „Zum Glück ist in Landshut die Zusammenarbeit mit allen Behörden und Blaulichtern einfach perfekt“, so Weber.
Bildunterschrift: Eine enge Zusammenarbeit vereinbarten der neue Leiter der Polizei Landshut Robert Weber (r.) und Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU).
Foto: Josef Amann (frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle).