Norbert Walter-Borjans und Vincent Hogenkamp gaben auch Perönliches preis: Borjans trinkt lieber Kölsch, Hogenkamp lieber regionales Bier. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (22.09.2021) „Aufbruch“ - Dieses Signal erlebt die SPD derzeit mit Blick auf den Wahlsonntag am 26. September. Zum Wahlkampfabschluss begrüßte Anja König, SPD-Fraktionsvorsitzende im Landshuter Stadtrat den Parteivorsitzenden Norbert Walter-Borjans im „roten Innenhof“ der alten Post-Passage. Zusammen mit Direktkandidat Vincent Hogenkamp plauderte "Nowabo", wie der Vorsitzende gerne genannt wird, über Privates und viel Politik.
Respekt vor der Gesellschaft, sozialer Zusammenhalt, Bürgerversicherung, Klimaschutz, Vermögenssteuer, Mindestlohn.... Anja König nannte diese Beispiele und noch viel mehr, um was es bei der Richtungswahl am kommenden Sonntag geht bei ihrer einleitenden Begrüßung im Innenhof gleich neben Bücher Pustet. Trotz der kühlen Temperaturen lauschten gut 50 Gäste rund 1,5 Stunden lang den Fragen, Reden und Antworten des Parteivorsitzenden und des Direktkandidaten.
Unter den Gästen waren auch Ute und Horst Kubatschka sowie MdL Ruth Müller.
Norbert Walter-Borjans nutzt beispielsweise in Berlin lieber den ÖPNV als den Chauffeurdienst des Bundestags. Längere Strecken legt er meist mit der Bahn zurück. Vincent Hogenkamp wäre froh um solch ein ÖPNV-Angebot im Wahlkreis, das eine Alternative zum Auto werden muss.
Kritik gab es an der FDP und Christian Lindner, die die oberste Schicht um 90 Milliarden entlasten wollen. Für Hogenkamp wäre Norbert Walter-Borjans der bessere Finanzminister und es freut ihn, zusammen mit vielen jungen Leuten auf der SPD-Liste zu kandidieren. „Die Jugend wurde während Corona vergessen.“
Vincent Hogenkamp: Mehr Mindestlohn und höhere Abgaben für Superreiche.
Norbert Walter-Borjans hat den Eindruck, dass die Union den Kontakt zur Basis verloren hat. Eine Steuerreform mit Steuergeschenken an „die Großen“ gilt für ihn als No-Go, denn „die Kleinen Leute" müssen endlich entlastet werden. Vincent Hogenkamp konkretisierte: Wir wollen 96 Prozent der Arbeitnehmer steuerlich entlasten und damit die Gesellschaft näher zusammen führen. Für "Nowabo" stellt es eine Ungerechtigkeit dar, dass die oberen Einkommen prozentual gesehen geringer belastet werden, als mittlere: „Durch unsere Vorschläge werden Handwerker und ihre Kunden entlastet.“ Großvermögende, also das oberste Prozent der Gesellschaft möchte Norbert Walter-Borjans um ein Prozent stärker besteuern: „Damit wird keiner ärmer, sondern nur ein bisschen langsamer reicher.“
Auf keinen Fall darf es zu einer Erhöhung des Renteneintrittalters kommen. Vincent Hogenkamp warb für die Bürgerversicherung, bei der alle solidarisch in das gleiche System einzahlen. Damit will Borjans das Leistungsniveau der Rente mit 48 Prozent sichern: „Dabei reden wir nicht über Politik für Ältere sondern über Politik für junge Menschen.“
Norbert Walter-Borjans will Politik machen, die die Wirtschaft beflügelt.
Auf jeden Fall müssen, so Hogenkamp die Weichen im Wohnungsbau neu gestellt werden und nannte „bezahlbares Wohnen die große soziale Frage der Zeit.“
Zwölf Euro Mindestlohn stellen für Norbert Walter-Borjans keine Almosen dar, sondern dieser Mindestlohn wird zehn Millionen Arbeitnehmern sehr helfen: „Das ist ja kein hoher Lohn.“ Zusätzlich bringt die Kindergrundsicherung mehr Kindergeld für alle und bringt für Niedrigverdiener mehr in die Tasche. Wenn es in den vergangenen 16 Jahren soziale Verbesserungen gab, muss sich die SPD nicht verstecken, stellte Vincent Hogenkamp klar. Denn diese gingen immer auf die Initiative der SPD zurück.
„Europa ist die beste Errungenschaft der vergangen Jahrzehnte. Europa hat die Menschen zusammengebracht und Frieden gesichert. Wer das stören will, dem zeigen wir die rote Karte“, erkläre Hogenkamp. "Nowabo" erinnerte: „Europa ist auch ein Produkt von Willy Brand und dessen Versöhnungspolitik.“
Für Neumitglied Martin Birkner gab es ein druckfrisches SPD-Parteibuch aus "Nowabos" Händen. Der SPD-Bundesvorsitzende bekam eine Einladung zur Landshuter Hochzeit 2023.
Was antidemokratische Kräfte in unserem Land anbelangt, fand Vincent Hogenkap deutliche Worte: „Wir stellen uns gegen Faschismus, dagegen hat die SPD schon immer gekämpft.“ Dem rechten Rand wünscht er, im Müll zu landen: „Ein SPD-Kreuz ist ein Kreuz gegen Rechts, Faschismus und Gewalt.“
Vincent Hogenkamp freut sich jetzt schon auf die neuen SPD-Plakate vor der Wahl mit dem Slogan: „Olaf Scholz – Bundeskanzler für Deutschland.“