Wenn die NPD kommt, bildet die Polizei die Vorhut. Schon gegen 6 Uhr begannen hunderte Einsatzkräfte den Platz vor Karstadt mit Absperrgittern für die NPD-Kundgebung (Beginn: 9 Uhr) abzuriegeln. Zahlreiche Polizeifahrzeuge parken auf den Geh- und Radwegen der Luidpoldbrücke. Gestern setzte die Polizei in Regensburg nach einer NPD-Kundgebung Reizgas gegen Demonstranten ein, als die NPD-Mitglieder den Domplatz verlassen wollten.
Auch in Landshut haben zahlreiche Parteien und Initiativen, darunter der „Runde Tisch", ihre Mitglieder mobilisiert, die Wahlkampfveranstaltung der NPD zu stören. Ob es ebenfalls zu Zwischenfällen wie in Regensburg kommt, bleibt abzuwarten. Der Ländtorplatz bildet sicherlich keine optimalen Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen von NPD-Sympathisanten und Gegendemonstranten. Die Platzverhältnisse sind dort sehr beengt.
Die Absperrgitter lassen nur wenig Platz, um von der Altstadt in Richtung Isar zu gehen. Für die umliegenden Geschäfte wird dies auf jeden Fall Umsatzeinbusen bedeuten. Für Fußgänger und Radfahrer oder auch Mütter mit Kinderwagen, gibt es auf der Luitpoldbrücke fast kein Durchkommen mehr, da über ein Dutzend Polizeifahrzeuge aus Baden Württemberg und Göppingen die Geh- und Radwegen zuparken.
Es stellt sich schon im Vorfeld die Frage, warum durch die Genehmigungsbehörden die Kundgebung auf dem beengten Ländtorplatz angeordnet wurde. Wäre es nicht besser, in einem solchen Fall auf offene Plätze, wie die nahe Grieserwiese oder das Messeareal auszuweichen?
Weiter stellt sich die Frage, wer aller zur Gegendemonstration kommt, ob auch Stadträte, Bürgermeister oder Oberbürgermeister Hans Rampf persönlich anwesend sein werden, um, wie in anderen Städten auch, ein Zeichen gegen „Rechts" zu setzen.
Und noch eine weitere Frage stellt sich dem Beobachter: Wie hoch belaufen sich die Kosten des Polizeieinsatzes zum Schutz der NPD? Und ob Mandatsträger die Möglichkeit haben, die Zahlen dazu im Innenministerium anzufordern?
Auf jeden Fall wirft die heutige NPD-Kundgebung mit ihrem massiven Polizeieinsatz schon im Vorfeld kein gutes Bild auf die Drei Helmen Stadt. So wie am Mittwoch, 28. August, als die NPD vor dem Rathaus eine Wahlveranstaltung abhielt und von 300 NPD-Gegnern niedergeschrien wurde.