Schwein gehabt? So lautet der Titel des Infoabends am 14. September um 19 Uhr im Modern India, Adelmannstraße 26, in Landshut, unter dem die neu gegründete Gruppe „Landshut vegan und aktiv für Tierrechte" zum Thema „Schweinemast und die Folgen für Tiere, Umwelt und Menschen" alle Interessierten sehr herzlich einlädt.
Von den alleine in Bayern gehaltenen ca. 3,5 Millionen Schweinen leben im Landkreis Landshut ca. 250.000 Tiere, womit der Landkreis mittlerweile die zweithöchste Schweinedichte in Deutschland hat. Den traurigen Rekord mit der höchsten Schweinedichte in Bayern hält die Gemeinde Hohenthann bei Landshut mit ca. 65.000 Mastplätzen. Eine Tierzahl zwischen 4.000 bis 6.000 Tieren pro Betrieb ist dabei keine Seltenheit – Tendenz steigend.
Was dies für die Tiere bedeutet, die innerhalb von sechs Monaten in Intensivhaltung in geschlossenen Ställen, überwiegend auf Vollspaltenböden leben müssen, und dabei auf ein Gewicht von bis zu 125 kg gemästet werden, zeigen die referierenden Tierärzte Dr. med. vet. Walter Gränzer sowie Erich Leitgeb (beide Mitglied im tierärztlichen Forum für verantwortbare Landwirtschaft) anhand von Berichten aus der Praxis in anschaulicher Form auf.
Nach Ansicht von Erich Leitgeb wäre die industrielle Fleischproduktion in der derzeitigen Form nicht möglich, wenn die Tierärzte die Spielregeln zum Antibiotika – Einsatz konsequent einhalten würden.
Rosi Steinberger, Kandidatin der Grünen für den Landtag wird ausführlich auf die Auswirkungen der Schweinemast im Landkreis Landshut in Bezug auf Luft- und Grundwasserverschmutzungen eingehen.
Christine Hafner, langjährige Mitarbeiterin im Team von Animals' Angels e. V. wird auf Grund ihrer vielfachen einschlägigen Erfahrungen schildern, unter welchen Bedingungen die Tiere zu Mast- bzw. Schlachthäusern, oftmals über mehrere Tage transportiert werden. Dass häufig ausreichende klare gesetzliche Regelungen zum Schutz der Tiere vor Schmerzen, Leiden und Schäden komplett fehlen, bzw. bestehende Vorschriften nicht entsprechend umgesetzt, sowie deren Einhaltung auch von den zuständigen Behörden nicht konsequent und lückenlos kontrolliert werden, führt daher nicht selten dazu, dass eine gewisse Quote leidender oder gar toter Tiere beim Eintreffen an den Schlachthäusern zur Routine geworden sind.
Die ÖDP-Bundestagsdirektkandidatin des Landkreis Ebersberg / Erding, Rosi Reindl, will darauf eingehen, welche Auswirkungen die weiter massiv fortschreitende Gentechnik in der Landwirtschaft auf die Tiere hat.
Die Bundesvorsitzende der Tierschutzpartei, Barbara Nauheimer betont, dass es endgültig an der Zeit ist, den Tieren umfängliche Rechte einzuräumen.
Schließlich wird Doris Rauh vom Verein Rüsselheim e.V. über das deutschlandweit größte und einmalige Projekt zur Rettung von Mastschweinen berichten.
Mit Broschüren und Infomaterial wollen die Aktivisten der Landshuter Tierrechtsgruppe Hilfestellung geben, wie jeder eigenverantwortlich zu einer Verbesserung der Situation für die Schweine beitragen kann, sei es durch bewussteren Einkauf, Konsum, Fleischreduzierung oder dem Trend folgend, eine Orientierung hin zum Vegetarismus.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.