Masterstudentin Mohadese Khansari erklärt ihre Forschung an Lithium-Ionen Batterien im Batterie- Labor des TZE. - Von links: CSU-Landtagskandidat Stefan Meyer, Bundestagsabgeordneter Andreas Scheuer, Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger (wissenschaftlicher Leiter), Mitarbeiter Jakob Veitl und Masterstudentin Mohadese Khansari. - Foto: Astrid Heindel/TZE
Ruhstorf - pm (03.11.2022) Bundestagsabgeordneter und vormaliger Bundesminister Andreas Scheuer ist auf Heimatbesuch. In seinem Wahlkreis Passau kam er gemeinsam mit seinem Parteikollegen Stefan Meyer an das Technologiezentrum Energie (TZE) in Ruhstorf an der Rott, eine Außenstelle der Hochschule Landshut, um sich über neueste Entwicklungen in der Energieforschung zu informieren
Professor Karl-Heinz Pettinger, wissenschaftlicher Leiter, und Dr. Reinhart Schwaiberger, Geschäftsführer des TZE, zeigten dem Bundesminister a.D. Scheuer und Landtagskandidaten Stefan Meyer Ende Oktober die Labore. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten hier an umweltfreundlichen, kostengünstigen und effizienten Technologien für den Energiesektor. „Wasserstoff, Gase, Speicher, Batterien – alles Zukunft aus Ruhstorf“, staunte der Bundesminister.
Der erste Stopp führte die Politiker zur Elektrodenherstellung. Die Forscherinnen und Forscher testen unter anderem neue Methoden zur Herstellung von Komponenten für Lithium-Ionen Batterien, die wasserbasiert ungiftig und unschädlich für die Umwelt hergestellt werden können. Weiter ging es zum Park der Redox-Flow-Batterien. Flussbatterien verfügen über eine hohe Kapazität und sind dadurch gut als stationäre Speicher geeignet, allerdings laden und entladen sie vergleichsweise langsam.
Doktorand Maximilian Mock (links) erläutert die Bedeutung von Mikroorganismen für die Herstellung von erneuerbarem Erdgas aus biogenen Rest- und Abfallstoffen. Foto: Astrid Heindel/TZE
Am TZE wird an der Hybridisierung mit Superkondensatoren geforscht, welche nur sehr geringe Energiemengen aufnehmen können, dafür aber sehr kurze Lade- und Entladezeiten haben – so entsteht ein System, das viel Energie schnell speichern und wieder abgeben kann. Ein weiterer Arbeitsbereich ist die Herstellung von grünem Wasserstoff und erneuerbarem Erdgas aus biogenen Reststoffen. Milliarden Mikroorganismen wandeln Biomüll, Klärschlamm und andere Abfälle zu nutzbarem Biomethan, das in das vorhandene Gasnetz eingespeist werden kann.
„Bei meinem Update durch die jungen Wissenschaftler kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Ich bin stolz, dass in unserer Heimat Zukunft mit den schlausten Köpfen gemacht wird“, lobte Scheuer die Bedeutung des TZE.
Der Austausch mit der Politik ist für die Wissenschaft essentiell. „Nur durch technische Lösungen werden wir die Energiewende nicht schaffen“, so Professor Pettinger. „Wir benötigen auch die Unterstützung aus der Politik – daher freuen wir uns immer über die Diskussion mit Entscheidungsträgern, um unsere Arbeit vorzustellen.“ Und damit das gelingen kann, versprach Scheuer: „Das Zentrum werde ich weiter kräftig unterstützen.“
Ü b e r d i e H o c h s c h u l e L a n d s h u t :
Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 50 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 4.700 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 120 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.
Ü b e r d a s T e c h n o l o g i e z e n t ru m E n e r g i e ( T Z E ) :
Das TZE als externes Technologietransfercenter am Standort Ruhstorf a. d. Rott bündelt die Expertise der Hochschule Landshut in der Energieforschung. In Ruhstorf entwickeln wir die technischen Lösungen für die Zukunft der Energie. Unsere Forscher arbeiten an Energiespeicherung, intelligenten Energienetzen, Energieeffizienz und Energiesystemen. Wir untersuchen, wie diese Komponenten optimal zusammenspielen, und zeigen, wie sie sich in der Praxis anwenden lassen. Der Focus der Forschung am TZE liegt dabei auf Themen zur Energiespeicherung mit Projektarbeiten im Kontext von Batterien bzw. hybriden Systemen zur Kurzzeitspeicherung. Im Labor und Technikum zur Mikrobiologischen Methanisierung (LTM) werden in Kooperation mit der TH Deggendorf überwiegend Power-to-Gas-Themen und Transformationsprozesse für die saisonale Speicherung erneuerbarer Energie bearbeitet.