Am Freitag, 20. September, findet im neuen Plenarssal des Rathauses ein öffentliche Sondersitzung aller Stadträte zum (Landshuter) Hochwasser Anfang Juni 2013 statt. Stadtrat Lothar Reichwein (Freie Wähler) stellt in einem Dringlichkeitsantrag an die Stadt jetzt viele Fragen:
Im Antrag heißt es: Dem Stadtrat mögen beschließen, es wird ein chronologischer Ablauf der Entwicklungen in Mitterwöhr dem Stadtrat
vorgetragen.
Für Fragen des Stadtrates werden nachfolgend eingeladen:
Der zuständige Gutachter des Büros Dr. Ing. Pecher und Partner
Hier wäre eine Stellungnahme für die Veränderung der Alten zur Neuen Kanalanlage dem Stadtrat zu geben, da die Anwohner bereits kurz nach Fertigstellung der Kanalanlage und vor dem Hochwasser über mangelnde Funktion bei starkem Regen berichtet haben.
Fragen:
Was wäre passiert, wenn man die Kanaldeckel in der Breslauerstraße kurzfristig verschlossen hätte?
Wäre bei fertig gestelltes Auslaufbauwerk mit Rückstauklappe eine Abfolgerung von heraustretenden Kanalwasser in der unteren Breslauerstraße zu verhindern gewesen?
Wasserwirtschaftsamt Landshut
Einer von zwei Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamtes, der am 4.6.13 vor Ort zur Uferbesichtigung war, soll zur Sitzung geladen werden.
Hier sollte ein Bericht über den Uferbruch vom 4.6.2013 ab ca. 13 Uhr abgegeben werden:
Weitere Fragestellung: Hat die vor dem Juni 2013 durchgeführte Baumrodung des Uferbereiches zu einer Instabilität des Isarufers am Karpatenweg geführt?
Stadtwerke Landshut
Wo und was hat ein Stromabschalten ausgelöst?
Welche Bereiche in Mitterwöhr waren von der Stromabschaltung betroffen?
War ein „Einzelabschaltung" verschiedener Bereiche nicht möglich?
War eine Notvorkehrung des Auslaufbauwerkes durch die Unfertigkeit mit Fehlen der Rückstauklappe und daraus mögliches Eindringen der Großen Isar nicht vorgesehen?
Wird zukünftig eine selektierte Abschaltung möglich?
Im Gutachten wird erwähnt, dass insgesamt drei Pumpen am 04.06.2013 (Dienstag) in das Auslaufbauwerk eingesetzt wurden. Die Entlastung über das vorhandene Rechteckprofil 500/1750 wurde durch das Einbringen von Schaltafeln und Sandsäcken unterbunden, um ein Eindringen des Isarwassers zu verhindern.
Fragen hierzu:
Waren die Pumpen von den Stadtwerken organisiert?
Welche Firma hat dies durchgeführt?
Welches Ergebnis wurde hierbei erzielt (Seite 16 unterer Abschnitt ff.)
Isar-Düker:
Gibt es 1 oder 2 Kanäle in der Ausführung DN40?
Waren beide offen und wurden sie betrieben?
Integrierte Leitstelle (ILS)
Welche Sicherungsmaßnahmen für die Anwohner wurden wegen der fehlenden Straßenbeleuchtung und aufgrund des Notrufausfalls durch private Telefone (wegen Stromausfall) in den Nächten vom 3. bis 6.6.2013 durchgeführt?
Warum wurden keine Sicherungsmaßnahmen mit mobilen Schutzmaßnahmen wie Sandsäcke beim Isarwasserstand von 4.02 m NN am 3.6.2013 beim Karpatenweg/Buchenlandweg gemacht?
Wurde den betroffenen Anwohnern, vor allen den älteren Mitbürgern, Bergungs/Tragehilfen zur Rettung von persönlichen Einrichtungen in ihren Kellerbereichen angeboten?
Nach Berichten der betroffenen Anlieger waren mobile Notstromerzeuger bis 15 Uhr am Montag, 3.6.2013, vor Ort. Wurden diese eingesetzt und wann wieder abgezogen?
Begründung:
Es wurde dem Stadtrat zugesagt, dass zum Sonderplenum Hochwasser alle Fakten und Fragen behandelt werden. In den Tagespunkten wird nur begrenzt auf Ursachen eingegangen. Es ist jedoch äußerst wichtig, aus den Erfahrungen im Juni 2013 eine ausreichende Verbesserung für den Bereich Mitterwöhr sowie weitere hochwassergefährdete Bereiche zu entwickeln.
gez.
Lothar Reichwein
Stadtrat (Freie Wähler)