Winterliche Adventsstimmung auf der Ringelstecherwiese mit Burgblick. - Foto: W. Götz
Landshut – gw (01.03.2023) Im vergangenen Plenum hat sich der Stadtrat nochmals eingehendst mit der Standortfrage des Christindlmarktes beschäftigt. Grund dazu war ein Nachprüfungsantrag, den 15 Stadträte unterzeichneten. Im Kern ging es darum, den endgültigen Umzug auf die Ringelstecherwiese nochmals zu überdenken, die Freyung als Standort zu erhalten und dafür seitens der Verwaltung ein Konzept zu erstellen.
Seitens des Marktamtes wies Stefan Wimmer darauf hin, dass ein Markt mit weihnachtlicher Gestaltung in der Freyung mit zehn bis 25 Buden und etwas Gastronomie als Kontrastprogramm zur Ringelstecherwiese an zwei bis drei Wochenenden durchaus vorstellbar sei. Hier könne man auch örtliche Keramiker mit einbeziehen sowie den Landshuter Krippenweg einbinden. Aber was die Veranstaltungssicherheit, bzw. Belästigung der Anwohner angelangt, liegen die Vorteile ganz klar auf der Seite der Ringelstecherwiese.
„Der Flair des Christkindlmarktes wird sich mit dem Umzug auf die Ringelstecherwiese verändern“, warnte Stefan Gruber (Grüne), der die Freyung als „einen der schönsten Plätze“ für diesen Markt hervorhob. Keinesfalls wünscht er eine Veränderung hin zu einer „Winterdult“, worauf Oberbürgermeister Alexander Putz hinterfragte, „wie viele außerhalb von Landshut von „einem der schönsten Plätze Bayerns“ wissen.
Nachdem der Christkindlmarkt erstmals auf der Ringelstecherwiese stattfand, können wir nun in die überregionale Werbung gehen, empfahl Rudulf Schnur (CSU), der sich sicher ist, „Die Besucher werden auch unsere schöne Innenstadt besuchen.“ Dass die Freyung als zweiter Standort über vier Wochen funktioniert, glaubt er nicht.
Für Patricia Steinberger (SPD) ist die Freyung an ihre Grenzen gestoßen und hob die Barrierefreiheit der Ringelstecherwiese hervor. Als bekennender Fan der Freyung outete sich Norbert Hoffmann (FDP). „Sie muss aber nicht der alleinige Standort sein“. So gibt es auch in Regensburg mehrere Märkte über die Stadt verteilt. Hoffmann empfahl, das Marketing insgesamt stärker auf „Adventsstadt“ auszurichten. Insgesamt möchte er aber die Freyung nicht für die Ringelstecherwiese opfern.
Auch Dr. Stefan Müller-Kroehling (ÖDP) stellte sich hinter die Freyung, vor allem mit Blick auf die Wechselwirkungen mit dem Einzelhandel in der Innenstadt. So sieht es auch Elke März-Granda: „Die Geschäfte in der Innenstadt sind wichtig für unsere Gesellschaft.“ So könne man den Standort Freyung mit neuen Ideen gestalten, zum Beispiel mit einer Zusammenarbeit der Partnerstädte.
Die Ringelstecherwiese war eine Entscheidung wegen Corona, erinnerte Erwin Schneck (FW). Doch wenn es um Feuerwehr und Rettung geht, dann wäre das Messegelände noch sicherer als die Ringelstecherwiese, die für Schneck eher den Flair einer Winterkirmes hat. Bernd Friedrich (BfL) hob die Besucherzahlen und den Wunsch der Beschicker in den Vordergrund. Gerade die Beschicker möchten an der Ringelstecherwiese festhalten und „diesen Wunsch sollten wir akzeptieren“.
Auch für Lothar Reichwein (CSU) stellt die Freyung einen der „schönsten Plätze Bayerns“ dar. Doch die Besucherzahlen und die Parkplatzsituation sprechen für den neuen Standort. So sah es auch Kirstin Sauter (FW). „Wenn sich 100 beschweren aber 1.000 auf der Ringelstecherwiese sind, dann sagt das schon alles“. So auch Robert Mader (FW), der in der Ringelstecherwiese den besseren Platz für Familien sieht, die gleich nebenan parken können.
„Will man eine dritte Dult?“, hinterfragte Ludwig Schnur (CSU) die Situation auf der Ringelstecherwiese, auf der das Riesenrad dominierender war als die Krippe. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger stellte fest, dass die Stadt groß genug für beide Standorte sei. Also einen großen Markt an der Isar und einen zweiten weihnachtlichen Markt als ergänzendes Angebot zum Christkindlmarkt auf der Ringelstecherwiese.
Dr. Stefan Müller-Kroehling war es vor der Abstimmung noch wichtig, ein Schutzkonzept für die Bäume und den Rasen auf der Ringelstecherwiese zu entwickeln, was einstimmig befürwortet wurde. Auch der Entwicklung eines alternativen Konzepts für die Freyung wurde einstimmig zugestimmt.
Bei der grundsätzlichen Frage nach dem dauerhaften, künftigen Standort des Christkindlmarkts stimmten 26 Stadträte für die Ringelstecherwiese und 14 dagegen.