Alles spricht derzeit für Prof. Dr. Thomas Küffner. Er ist der Sprecher des inzwischen über 100 Mitglieder großen Vereins der landshuter mitte (LM). Küffner ist seit Mittwoch auch der gewählte Fraktionschef des Quartetts der landshuter mitte. Küffner ist erst 43, die potentielle Rivalin im Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Hans Rampf ist zehn Jahre älter.
Prof. Dr. Goderbauer-Marchner spielt derzeit bei allen LM-Symposien nur die Moderatorin. Sie hält sich im Hintergrund. 2004 war sie ganz offiziell innerhalb der CSU eine von drei Bewerbern um die OB-Kandidatur. Damals schied sie im ersten Wahlgang gegen Ludwig Zellner und Hans Rampf aus, obwohl sie eine sehr respektable Rede vor den fast 400 stimmberechtigen CSU-Mitgliedern im großen Bernlochnersaal gehalten hat. Sie vermied es danach, eine Empfehlung pro Rampf oder pro Zellner auszusprechen. Ludwig Zellner setzte sich anschließend in der Stichwahl mit drei oder vier Stimmen Vorsprung gegen Hans Rampf durch. Zellner war zu dieser Zeit 2. Bürgermeister, Rampf Fraktionschef. Der Rest ist bekannt.
Prof. Dr. Küffner wollte, so heißt es, angeblich erst in vier Jahren MdB Dr. Götzer als Bundestagsabgeordneter beerben. Der vorzeitige Verzicht von Götzer auf eine weitere Kandidatur hat alles geändert. Warum, fragen sich viele Beobachter, läßt Prof. Goderbauer-Marchner im Verein und in der Fraktion Küffner den Vortritt, den Vorsitz? Es ist in der Folge wohl auch damit zu rechnen, dass Prof. Küffner die Kandidatenliste der landshuter mitte zur Stadtratswahl am 16. März 2014 anführt.
Sofern die Gruppierung erfolgreich ist, steht Küffner fast automatisch der erste Zugriff auf eine OB-Kandidatur zu, ... wenn er nur will. Und will er? Das Amt des Oberbürgermeisters traut Küffner auch der jetzige Amtsinhaber zu. Falls es nach der Stadtratswahl zu einer Versöhnung der LM-Gruppe mit der Radlmeier-CSU kommt, wäre Küffner wohl auch dann aussichtsreichster OB-Kandidat, wenn er es selbst nur will. Womöglich wird das Ergebnis der Stadtratswahl eine Vorentscheidung bringen. 2008 war Prof. Dr. Goderbauer-Machner mit 11.818 Stimmen klar vor Küffner, der auf 9.035 Stimmen kam. Freilich war es bei Küffner die erste Kandidatur, bei Goderbauer-Marchner bereits die zweite. Andererseits wäre wohl jede andere Gruppieung heilfroh, wenn sie zwei potentielle Kandidaten mit Professorentitel für das OB-Amt in ihren Reihen hätte. /hs