„Zeit werds", so nennt sich der neue Stammtisch des ÖDP-Ortsverbandes Landshut, der zum ersten Mal im "Augustiner" an der Martinskirche stattfand. Und Zeit ist es offensichtlich auch gewesen, über den Denkmalschutz in Landshut zu sprechen, wie die Teilnehmer übereinstimmend feststellten.
Gemeinsam mit Vertretern des Vereins „Freunde der Altstadt" und „ArLan" (Verein für Archäologie in Stadt und Landkreis Landshut), stellte Stadträtin Elke März-Granda den interessierten Zuhörern die derzeitige Situation in Landshut dar. „Wie man am Beispiel des Moserbräus sieht, wurde jahrelang dem Denkmalschutz nicht der Stellenwert eingeräumt, den er verdient hat", stellte Josef Wiesmüller, erster Vorsitzender der Altstadt-Freunde fest.
Der gotische Kernbereich der Stadt Landshut besteht aus einer Vielzahl von sanierungsbedürftigen, derzeit aber auch noch sanierungsfähigen und vor allem sanierungswürdigen Gebäuden. „Deshalb kann es nicht angehen, dass Hauseigentümer ihre Häuser bewusst verfallen und anschließend abreisen lassen", kritisierte Andreas Gänsbacher, zweiter Vorsitzender der Altstadt-Freunde.
Auch bei Bauarbeiten im Bereich von Bodendenkmälern gab es in der Vergangenheit immer wieder Differenzen zwischen Archäologen und Bauherren, wie das jüngste Beispiel am Kollerparkplatz zeigt. „Es ist sehr schade, wenn Spuren der Vergangenheit im Boden unwiederbringlich vernichtet werden", bedauert Peter Geldner, erster Vorsitzender von ArLan.
Damit dies künftig nicht mehr passiert, hat März-Granda bereits in einem Antrag eine andere Vorgehensweise bei Baumaßnahmen im Bereich von Bodendenkmälern gefordert, Dabei soll unter anderem das Landesamt für Denkmalpflege frühzeitig eingeschaltet werden, damit zeitnah Vorgespräche zwischen Stadt, dem Bauherrn und dem Landesamt geführt werden können.
„Wir müssen in der Bevölkerung und bei den politischen Vertretern der Stadt ein größeres Bewusstsein für die Denkmalpflege schaffen", so Herbert Eichner, ÖDP-Ortsverbandsvorsitzender. Dass man bereits Kindern auf faszinierende Weise Geschichte nahebringen kann, hat Monika Weigl, Kreisheimatpflegerin für Archäologie in jahrzehntelanger Arbeit bewiesen. Gemeinsam mit März-Granda schlug sie eine Veranstaltung vor, bei der Kinder, aber auch Erwachsene die Landshuter Geschichte mit allen Sinnen erleben können.
Im Anschluss beschlossen die Miglieder des ödp-Ortsverbandes, sich auch weiterhin für den Denkmalschutz einzusetzen und dies mit
entsprechenden Anträgen im Stadtrat zu unterstützen.
Auf dem Foto oben von links nach rechts: Elke März-Granda (Stadträtin), Herbert Eichner (Orstverbandsvorsitzender ÖDP), Monika Weigl (2. Vorsitzende ArLan u. Kreisheimatpflegerin für Archäologie), Peter Geldner (1. Vorsitzender ArLan), Josef Wiesmüller (1. Vorstand Freunde der Altstadt e.V.) und Andreas Gänsbacher (2. Vorstand Freunde der Altstadt e.V.).
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