Bereits in rund 400 Standorten in Deutschland wird es praktiziert: Ein Bewegungsparcour lädt ein, sich an zwölf bis 14 Geräten sportlich zu betätigen, um an seiner Fitness, Beweglichkeit, aber auch an Koordination, Kraft und Mobilisation zu "arbeiten". In Landshut soll das Konzept nach einem Beschluss des Bausenats im Juli 2013 im Bereich des Landshuter Stadtparks realisiert werden. Auf Einladung der CSU-Stadträte stellte im Klinikums der Sportwissenschaftler Oliver Seitz das Prinzip nach der "4Fcircle"-Idee vor, wobei die vier "f" für fit, free (frei), fun (Spaß) und function (Funktion) stehen. Die Einladung zum Infoabend richtete sich in erster Linie an Vertreter von Vereinen, Institutionen und Arbeitskreisen, die mit den Gebieten "Sport und Gesundheit" zu tun haben.
Bereits bei der diesjährigen Umweltmesse konnten die Besucher einige Sportgeräte in Augenschein nehmen und auch gleich unter Aufsicht ausprobieren. Dies wurde dann auch fleißig genutzt: Nicht nur von den Veranstaltern der Messe, Rudolf Schnur und Andrea Lapper, sondern auch von den Ehrengästen und vielen Messebesuchern (siehe Foto).
Seit 2001 gibt es diese Bewegungsparcours in Deutschland, der erste wurde in München errichtet. Seitdem hätten sich in immer mehr Gemeinden und Kommunen diese "Orte der Bewegung und Begegnung" etabliert. Hier sollen, so Seitz, im Gegensatz zu den verfallenen Trimm-Dich-Pfaden, mit Spaß nachhaltige Gesundheitseffekte erzielt werden. Dies unabhängig vom Alter, der Körpergröße oder dem körperlichen Leistungsstand. Das Konzept sei in Zusammenarbeit mit der TU München, dem Sportamt München und der "playparc GmbH" als Hersteller entwickelt worden.
Die bisherigen Erfahrungen, so der Sportwissenschaftler, hätten eine hohe Akzeptanz und eine effektive gesundheitliche Prävention gezeigt. Bei den Geräten handele es sich um "solide, TÜV-geprüfte Fitnessgeräte, die eine ausgewogenen Trainingsmöglichkeit in den Bereichen Kraft, Koordination und Beweglichkeit ermöglichen". Die Bewegungsparcours würden stets stadtnah installiert - in Frage kämen Fußball- oder Stadtplätze, Parks oder naturnahe Areale.
Bei der Realisierung, so Seitz, werde mit sportwissenschaftlicher Begleitung das Konzept erläutert, die geeignetsten Standorte analysiert, die Geräteauswahl und deren Anordnung vorgeschlagen sowie weitere Tipps hinsichtlich projektbezogener Visualisierungen, Einbindung Dritter - etwa Sportvereinen sowie Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt. Denn die Realisierung mit den aus Sicht von Seitz "notwenigen und sinnvollen" zwölf bis 14 Geräten belaufe sich auf rund 50.000 Euro, wobei allein die Gerätekosten rund 35.000 Euro betrügen. Es gäbe allerdings verschiedene Fördermittel, etwa aus der "sozialen Stadt", zudem könne man über Co-Finanzierungen durch Sponsoring (Stiftungen, Unternehmen, soziale Institutionen) nachdenken.
Nach dem Referat regte die CSU-Fraktionsvorsitzende Ingeborg Pongratz an, sich einen Bewegungsparcour vor Ort, in Betrieb, anzuschauen. Dieser Vorschlag fand die Zustimmung der Zuhörer. Seitz schlug eine Exkursion nach Ingolstadt vor, worauf man sich aufgrund der geographischer Nähe schnell einigte.