Bei der Pressekonferenz im Rathaus von links Dr. Nickel, Prof. Dr. Küffner, Dipl. Ing. Harald Kienlein, Dr. M. Fick, Prof. Dr. Goderbauer-Marchner, H. P. Summer.
Die Landshuter Mitte (LM) stellte heute, 11.30 Uhr, im Rathaus ihr Gesamtverkehrskonzept im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Dieses Konzept hat Dipl. Ing. Harald Kienlein (51), Sprecher der LM-Arbeitsgruppe "Bauen, Verkehr, Umwelt" zu einem attraktiven Flyer verarbeitet. Damit "Landshut nicht im Verkehrskollaps erstickt" müsse an vielen Stellschrauben möglichst sofort gedreht werden.
Wichtigstes Ziel bleibt jedoch die Fortführung der B 15 neu über Essenbach hinaus bis nach Rosenheim. Ein Fernziel, das die Vertreter der Landshuter Mitte jedoch möglichst schnell in den Planungen der Bundesregierung festgeschrieben haben wollen. LM-Sprecher Pro. Dr. Thomas Küffner verwies auf die vielen großen und kleineren Firmen in und rund um Landshut. Die Firmen (Transporte) selbst und deren Mitarbeiter könnten nicht länger auf eine Verbesserung im alltäglichen Straßenverkehr warten.
Harald Kienlein, Inhaber eines Ingenieurbüros in Buch am Erlbach, selbst aber in Landshut-Achdorf wohnhaft - im übrigen auch Vorstandsmitglied der Turngemeinde - hat im Flyer viele kurz- und mittelflristige Maßnahmen anschaulich dargestellt. Prof. Dr. Goderbauer-Marchner trug diese vor: Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs zwischen Stadt und Landkreis, Bau einer Ortsteilverbindungsstraße zwischen Schönbrunn/Auloh und Ergolding, Pendelbusverkehr mit kleineren Bussen zwischen Grieserwiese und Postplatz über den Grätzberg, Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen möglichst in der Nähe der Innenstadt, Bau eines Kreisverkehrs als sinnvolle Kreuzungslösung im Landshuter Südosten.
Weitere Planziele im LM-Konzept sind die Erstellung eines innerstädtischen Radwegekonzepts mit Ladestationen für E-Bikes. Dann, ein höchst aktuelles Thema: Die Gehwegverbreiterung für ein Cafe der Lebenshilfe an der Spiegelgasse. Gleichzeitig soll dort, so Prof. Dr. Goderbauer-Marchner, eine Verkehrsberuhigung durch konsequente Kontrollen erzielt werden.
Weiter im LM-Verkehrskonzept: Der Bau einer Ortsteilverbindungssraße zwischen dem Klötzlmüllerviertel und Achdorf. Bei der nächsten Sanierung soll der Achdorfer Steg zweispurig ausgebaut werden. Ein ebenfalls zentrales LM-Anliegen: Die Verbesserung der Bahnanbindung zum Flughafen durch einen direkten Anschluß.
Innerstädtisch wird eine Verengung der Karlstraße abgelehnt. Die Pendlerfreundliche Stadt soll durch weitere Parkmögllichkeiten am Landshuter Bahnhof erreicht werden. Hier seien neue Verhandlungen mit der Bahn erforderlich. Schließlich soll endlich die viel zu enge Unterführung beim ETSV 09 gemeinsam mit der Bundesbahn realisiert werden.
Zum Schwerpunktthema B 15 neu war sogar eigens der Sprecher der entspechenden Pro- Initiative, Dr. Tobias Nickel, zur Pressekonferenz gekommen. Laut Harald Kienlein würde der Bau dieser B 15 neu alle weiteren Umgehungsstraßen für Groß-Landshut (also incl. Umlandgemeinden) überflüssig machen, auch eine Westumgehung, die ja per Bürgerentscheid am 10. Oktober 2012 mehrheitlich von der Bürgerschaft abgelehnt wurde.
Die Landshuter Mitte, auch Stadträtin Dr. Maria Fick und Stadtrat Hans-Peter Summer, sowie Vorstandsmitglied Ulrike Aigner waren mit dabei, haben mit ihrem Gesamtverkehrskonzept taktisch geschickt den Stadtratswahlkampf eröffnet. Mit Harald Kienlein erscheint wohl ein absoluter Fachmann auf der Kandidatenliste. Prof. Dr. Küffner hat auf Anfrage lächelnd nicht ausgeschlossen, dass die LM aus den Reihen der CSU neuen Zuwachs bekommt. Zuletzt hat sich der LM ja die bisherige Vorsitzende der CSU-Frauenunion, Lisa Diewald, angeschlossen, um diesmal für die LM zum Stadtrat zu kandidieren. /hs